Geschichte des Libanon im Überblick


Um 180.000 - 7.000 v. Chr. Steinzeit
  180.000 v. Chr. Der Neandertaler
  • wohnte in Höhlen
  • Entdeckung des Feuers
  • behauene Steine als Werkzeuge und Waffenspitzen
  80.000 v. Chr. Der Homo Sapiens
  • wohnte in Höhlen
  • hatte viele verschiedene Steinwerkzeuge.
  30.000 v. Chr. Skelett eines ca. 8-jährigen Kindes in der Höhle von Kasr Akil bei Antelias
13.000 - 10.200 v. Chr. Natufien, eine Kultur des Vorderen Orients.
Die Menschen waren sesshafte Sammler und Jäger, z.B. Bourj el Brajne (Beirut, Nacchini Grotte im Anti-Libanon, Ammiq)
5.000 v. Chr. Beginn von Ackerbau
 
  • Zähmung von Hunden, Schafen und Ziegen
  • Übersiedlung in runde/ovale Hütten, die später aus einem Gemisch aus Schlamm und Stroh bestanden
  • Beerdigung der Toten unter dem Haus
  • Erste Städte entlang der Küste, in den Bergen und der Bekaa Ebene
  • Ernteerträge werden in Tontöpfen gelagert, die durch Einritzungen verziert wurden
3.500 v. Chr. Entdeckung von Kupfer
 
  • Kupfer kam sehr wahrscheinlich aus Zypern und der Sinai Wüste
  • Herstellung von Waffen aus Kupfer, z.B. Dolche
  • Bestattung der Bewohner von Gubla (Byblos) in großen Töpfergefäßen unter der Erde.
    Krieger bekamen als Beilagen ihre Dolche und Steinäxte,
    Frauen ihrem Schmuck.
    Alle bekamen in Tontöpfen Wasser und Getreide für die Reise ins Leben nach dem Tode.
  • Kupferwerkzeuge zum Fällen der Bäume und zum Steine aus der Erde graben.
  • Rechteckige Häuser aus Bruchsteinen.
3000 - 1200 v. Chr. Kanaanitische Bronzezeit
  2.800 v. Chr. Geburt von Stadt-Staaten an der Küste:
  • Einwohner sprechen eine semitische Sprache.
  • Handel mit Ägypten: von Gubla (Byblos) aus mit Booten: Zeder-, Pinien-, Tannenholz, Olivenöl.
    Aus Ägypten: nubisches Gold, Leinen, Seile und wahrscheinlich auch Weizen und Linsen.
  • Durch den Tauschhandel, der vom Nil bis Mesopotamien reichte, wurde Gubla zum Stadtsaat.
  2.300 v. Chr. Amoriten, semitisch sprechende Nomaden kamen von Süden und ließen sich nieder. Diejenigen, die sich an der Küste ansiedelten, wurden Kanaaniter genannt.
 1530 - 1.271 v. Chr. Ägypter, Hethiter und wieder die Ägypter
    1530 v. Chr. Die Städte Gubla, Sidon und Sur (Tyros) wurden vom „Neuen Reich“ Ägyptens eingenommen und mussten ihren Tribut mit Holz, Öl und andern Waren zahlen.
    1350 v. Chr. Hethiter, welche von Norden kamen, eroberten Sidon, Sur, Biruta (Beirut) und Gubla. Ägypten war mit inneren Angelegenheiten zu beschäftigt um zu helfen.
    1271 v. Chr.
  • Pharao Ramses II kam den Stadtstaaten zu Hilfe und gewann. Freundschaftsvertrag: Ägypten bekam wieder Kontrolle bis zum Nahr el-Kalb (Hundefluss) nördlich von Beirut...
  • Florierender Handel zwischen kanaanitischen Städten mit den Ägyptern und mit den griechischen Mykener.
1200 - 550 v. Chr. Phönizische Eisenzeit
  1.100 v. Chr. Phönizier
  1180 v. Chr.
  • Untergang des hethitischen Großreiches
  • Mykenische Seemacht war vernichtet
  • Die Ägypter verloren die Macht an den Küsten des Libanon.
  • Kanaanitische Städte wurden unabhängig. Ihre Handelsschiffe waren im Mittelmeer zum Handeln unterwegs. Sie waren gute Seefahrer.
    Von den Griechen wurden sie Phönizier genannt. Sie selber nannten sich eher als „Sohn/Tochter von Gubla…“
  • Hoher Konkurrenzneid zwischen den Stadtstaaten, die zwar die gleiche Sprache sprachen, aber ihre eigenen Könige und Götter hatten.
  • Die aramäischen Stadtstaaten von Damaskus und Hama herrschten über die Bekaa Ebene.
  1050 v. Chr.
  • Schreiber benutzten das neue phönizische Alphabet, das aus 22 Konsonanten, aber keinen Vokalen bestand.
    Es wurde vom 11. bis 5. Jahrhundert in Libanon und Umgebung verwendet.
    Aber auch aramäische, hebräische und andere semitischen Sprachen wurden in der phönizischen Schrift geschrieben.
Um 930
  • Ausbreitung des phönizischen Baal Kults (gegen die die Propheten Elias und Elisa gemäß der Bibel vorgingen)
  Assyrer
  877 v. Chr Assyrer zwangen Phönizier zu Tributzahlungen. (Sur ab ca. 858, Gubla ab 743 v. Chr.).
  814 v. Chr. Gründung von der phönizischen Stadt Karthago (heute in Tunesien).
  667 v. Chr. Gubla, Sidon und Sur rebellierten gegen die Assyrer, verloren aber grausam. Sidon wurde 667 zerstört.
  Perser
612 v. Chr. Babylonier aus Mesopotamien besiegten Assyrien. Ihr König Nebukadnezar II vom neugegründeten Babylon drückte den Phönizier seine Gesetze auf. Eine Revolte wurde verloren (z.B. 573. v. Chr. musste Sur nach 13-jähriger Belagerung aufgeben).
Die Babylonier verewigten sich auf Steintafeln am Nahr el-Kalb (Hundefluss nördlich von Beirut), wie auch schon vor ihnen die Assyrer.
  572 v. Chr. Aufstieg Sidon und wurde die lokale Hauptstadt und der wichtigste Hafen des Perserreiches.
  539 v. Chr. Die Phönizier hießen die Perser willkommen, die schon Mesopotamien und das babylonische Reich eingenommen hatten. Phönizien wurde friedvoll dem Perserreich eingegliedert. Damit begannen zwei Jahrhunderte langer Wohlstand.
  • Sur, Saida und Gubla prägten ihre eigenen Münzen, was den Handel erleichterte.
  • Die Perser ermutigten die Phönizier ihre Tempel ihrer phönizischen Götter aufzubauen
    - König von Sidon: Tempel für den Stadtgott Eshmun, einen Heilgott.
    - Aufbau und Verschönerung des Tempels in Gubla (Byblos).
  497 v. Chr. Der persische König Darius I. (Darius der Große) eröffnete den Kanal der den Nil mit dem Roten Meer verband, dessen Bau vom ägyptischen Pharao Necho II. um 600 v. Chr. begonnen wurde. Nun war der Weg für die Phönizier frei um Afrika zu umsegeln.
  351 v. Chr. Erfolglose Rebellion gegen die Perser. Sidon wurde niedergebrannt.
  Griechen (Alexander der Große)
  333/332 v. Chr. Alexander der Große, Sohn des Königs Phillip vom Mazedonien (der Griechenland vereinigte), besiegt die Perser und erobert von Norden kommend ohne Widerstand die Küstenstädte Tripolis und Beirut; Gubla und Sidon empfingen ihn als Befreier.
  332 v. Chr. Alexander der Große erobert nach 7-monatiger Belagerung die Inselstadt Sur (Tyros), welche 800 m vom Festland entfernt lag: u.a. indem er einen Damm zur Insel bauen ließ. Die Männer ließ er kreuzigen, Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei verkauft.
Unter Alexander genossen die phönizischen Städte wieder eine gewisse Freiheit.
  323 v. Chr. - 198 v. Chr. Tod Alexander des Großen, Folgen:
Seine Generäle teilten sich das Reich auf: Phönizien kam für über 100 Jahren unter das Seleukidenreich (bis 198 v. Chr.), und mal unter die Ptolemäer. Griechischer Einfluss: Hellenismus, Architektur, Skulpturen, Mode, Haartracht. Griechisch wurde weit verbreitet gesprochen. Namen von Götter und Städte änderten sich: Aus Gubla wurde Byblos, Sur wurde Tyros.
  Römer
198 v. Chr. Römer verdrängten die Seleukiden. Im Seleukidenreich breitete sich Anarchie aus. Der arabische Normandenstamm der Ituräer (grausam aber gute Bogenschützen) kam von der Wüste zum nördlichen Teil der libanesischen Berge und in die Bekaa Ebene. Sie ließen sich hier nieder und zogen oft auf Raubzügen zu den Küstenstädten.
63 v. Chr. - 395 n. Chr. Römische Eroberung
  63. v. Chr. Gnaeus Pompeius Magnus (Pompejus der Große) nimmt den Rest des Seleukidenreiches als „Provinz Syria“ ein. Dazu gehörten die phönizische Küste, die Berge und die Bekaa Ebene.
 
  • Großes römisches Straßennetz mit Meilensteinen wird angelegt.
  • Helipolis (Baalbek) war ein Knotenpunkt der Karawanenstrecken.
  • Beryte (Beirut) wurde römische Kolonie und Hauptstadt der ganzen Küstenregion.
Um 6 v. Chr. Geburt Jesus
  27 - 30 n. Chr.
  • Jesus lehrte in Sidon und Tyros.
    In Qana (bei Tyros oder viel weiter im Süden) verwandelte er Wasser zu Wein.
  • Paulus war oft in Phönizien, Romreise begann in Sidon.
Um 197 n. Chr. Gründung der bedeutenden römischen „Rechtsschule von Beirut“, die hohes Ansehen genoss. Lateinische Spracheninsel in dieser Region.
395 – 641 (1453) Byzantinisches Reich (Oströmisches Reich)
  410
  • Der syrische Heilige Maroun, Begründer der Maroniten, stirbt.
  410 - 420
  • Abraham von Cyrrhus, ein Jünger des Heiligen Maroun, reist von Syrien in den Mount Liban um die Heiden zu bekehren.
  451
  • Gründung der Maronitischen Kirche nach dem Konzil von Chalzedon.
530 Kaiser Justinian I: die Beiruter Rechtsschule ist neben Konstantinopel und Rom die einzige offiziell anerkannte Rechtsschule des Römischen Reiches.
9.7.551 Starkes Erdbeben (geschätzte 7.6 auf der Richterskala) von Tyros bis Tripoli. Es ist aber meist als Erdbeben von Beirut mit darauffolgendem Tsunami bekannt.
  • Starke Zerstörung der Rechtsschule von Beirut, die sich davon nicht mehr erholte.
  • Für Beirut wurden um die 30.000 Toten berichtet.
  • Die Küstenstädte waren stark in Mitleidenschaft gezogen.
  • Viele Schiffe gingen unter.
635 Islamische Eroberer
  661 - 750
  • Ummayyaden
  750
  • Abbassiden
  969 - 1100
  • Fatimiten
 1096
  • Seldschuken (sunnitische Muslime) und 1. Kreuzzug
 1100 Gründung der phönizischen Stadt Gadir/Gades (Cadiz) in Spanien und Utica (Alte Stadt) in Tunesien, 40 km von Karthago (übersetzt: Neue Stadt), das erst später gegründet wurde.
1096 - 1291 Kreuzzüge
  1099 Erste Kreuzfahrer erreichen Arqa im Nordlibanon.
  1187 - 1193 Saladin (Salah ed-Dine el-Ayyubi), Gegenspieler der Kreuzfahrer.
  1187 Nach dem Fall Jerusalem an Saladin überstand Tyros Saladins Belagerung.
  1190 Nachdem der römisch-deutschen Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa („Rotbart“), im Fluss Saleph in der heutigen Türkei ertrank, wollte ihn sein Sohn in Jerusalem begraben. Sein Plan misslang, da es nicht gelang den Leichnam zu konservieren. Sein Herz und Eingeweide wurden in Tarsos, das Fleisch in Antiochia (beides in der heutigen Türkei) und die Gebeine in der Kathedrale von Tyros (Südlibanon) beigesetzt.
1291 - 1516 Mamluken
  1291 - 1517 Mamluken (Militärsklaven) vertrieben die Kreuzfahrer. 1517 wurden sie von den Osmanen besiegt, außer in Ägypten.
1516 - 1860/1918 Osmanisches Reich
  1590 Der Druse Emir Fakhr ed-Dine II Maan, er war der erste Prinz im „Staate Libanon“. Die Familie regierte bis 1842.
  1697 Die adlige sunnitische Shihab Familie löste die Maans ab.
  1788 Emir Bashir II Shihab wurde als „Emir“ gewählt. Er war „Wali“ von Mount Lebanon, Bekaa Tal und Jabal Amel. Diese Gebiete sind zweidrittel des heutigen Libanons.
  1832 Ägyptische Besetzung.
  11.9.1840 Anglo-Osmanische Landung in der Bucht von Jounieh.
  13.1.1842 Emir Bashir III wurde von den Osmanen seines Amtes enthoben und nach Istanbul ins Exil geschickt. Er war der letzte Emir.
  1842 1. Libanesische Bürgerkrieg zwischen Drusen und Christen.
  1843 Mont Liban wurde in einen drusischen (Süden) und einen christlichen Distrikt (qaimaqamiya) (im Norden) eingeteilt.
  1858 Maronitische Bürgerrevolte.
  1860 Die Ereignisse von 1860: In den Bergen: Drusen gegen Christen. Daraufhin wurden die zwei Bezirke des Mont Liban als Osmanische Provinz (mutassarrifiya) zusammengelegt. Die Region erblühte bis zum 1. Weltkrieg und das Straßennetzt und Eisenbahnstrecken wurden gebaut.
Bis 1860 Ende der Osmanen Herrschaft.
1861 Mont Liban wird unabhängig.
1914 - 1918 Erster Weltkrieg
  1915
  • Osmanische Armee, geführt von Jamal Pascha, besetzte Mont Liban und setzte einen moslemischen Gouverneur ein.
  • Die Alliierten (Frankreich, Großbritannien und Russland) erstellten eine Seeblockade.
    Damit kam kein Weizen mehr nach Beirut.
  • Wanderheuschrecken zerstörten die Ernte.
  • Hungersnot (viele Tote) sowie Typhus und Cholera brach aus.
  • Christen und Moslems versuchten sich vom osmanischen Joch zu befreien, wobei die Alliierten ihnen heimlich halfen.
  • Die Osmanen erhängten 33 Männer an öffentlichen Plätzen in Beirut und Damaskus.
 16.5. 1916 Sykes-Picot-Abkommen:
Großbritannien und Frankreich teilten sich mit Zustimmung Russlands heimlich den Nahen Osten untereinander auf, da sie den Fall des Osmanischen Reiches vorhersahen. Frankreich sollte nach dem Ende des Krieges die Kontrolle über Libanon und Syrien erhalten.
  1917 Balfour-Deklaration: Den Juden wurde eine „Nationale Heimstätte“ in Palästina versprochen.
  1917 Nach der Russischen Revolution von Oktober verrieten die Bolschewiki das Abkommen: Die Briten schämten sich, die Araber waren bestürzt und die Türken freuten sich.
  Oktober 1918 Ende des Osmanischen Reiches. Die arabische Flagge wurde in Beirut und Baabda gehisst.
  7.10.1918 Französische Truppen landeten gemäß dem Sykes-Picot-Abkommen in Beirut. Die arabische Flagge wurde eingezogen und die französische wurde gehisst.
11.11.1918 Ende des Ersten Weltkrieges.
Seit 1920 Libanon ist französisches Mandatsgebiet
1920 Französisches Mandatsgebiet „État de Grand Liban“ als Teil des „Völkerbundmandats für Syrien und den Libanon“.
1926 Libanesische Verfassung, Libanesische Republik entsteht.
1932 Letzte libanesische Volkszählung bis heute.
  Die Franzosen setzten die Verfassung außer Kraft.
1.9.1939 - 2.9.1945 Zweiter Weltkrieg
1940 Libanon kommt unter die Kontrolle des französischen Vichy Regimes.
26.11.1941 Frankreich erklärt Libanon für unabhängig, stellt ihn aber unter die „freifranzösische Regierung“.
1943 Unabhängigkeit und Wiederaufnahme der Verfassung. Die Volkszählung von 1932 wird für die Sitzverteilung im Parlament benutzt mit dem Gewicht 6 zu 5. Damals gab es noch 54% Christen. Der Präsident sollte (normalerweise) ein maronitischer Christ sein, der Ministerpräsident ein Sunnit und der Parlamentspräsident ein Schiit.
8.11.1943 Neue libanesische Regierung löst französisches Mandat auf.
21.9.1943 - 19.9.1952 Béchara el-Khoury: libanesischer Präsident
22.11.1943 Offizieller Unabhängigkeitstag.
22.11.1943 Wiedereinsetzung der Regierung durch libanesische Amtsträger.
1943 Nationaler Pakt“ von 1943: Präsident: Maronit, Ministerpräsident: Sunnit, Parlamentssprecher: Schiit
  Nach dem Zweiten Weltkrieg
Seit 1945 Libanon ist eines der 51 Gründungsmitglieder der Vereinte Nationen (Charles Malik: half beim Verfassen der UN-Charta und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mit).
1946 Franzosen verlassen das Land.
1949 - 1969 Wirtschaftliche Stabilität sowie politische Neutralität: Libanon wird „Schweiz des Orients“ genannt.
1949 - 1984 Beirut wird „Paris des Orients“ genannt.
23.9.1952 - 22.9.1958 Camille Chamoun: libanesischer Präsident
1958 Libanonkrise
22.9.1958 - 22.9.1964 Fouad Chehab: Libanesischer Präsident
1959 Chehabismus: Der Friede war wieder hergestellt, soziale und politische Reformpolitik, die zum wirtschaftlichen und politischen Aufschwung führte.
23.9.1964 - 22.9.1970 Charles Helou: libanesischer Präsident
2.12.1964 Papst Paul VI. besuchte als erster Papst auf seinem Flug nach Indien den Libanon. Bei einer Zwischenlandung hielt er bei dieser Gelegenheit eine Pressekonferenz ab.
1967 Palästinensischer Widerstand
23.9.1970 -  22.9.1976 Soleimane Frangié: Libanesischer Präsident
1973 Politische Spannungen und wirtschaftlicher Aufschwung
(13.) April 1975 -13.10.1990 Erster libanesischer Bürgerkrieg
  1976 - 2005 syrische Soldaten im Libanon
  23.9.1976 - 22.9.1982 Elias Sarkis: Libanesischer Präsident
  März 1978 Israel besetzt Südlibanon südlich vom Litani Fluss (Operation Litani).
  1980 - heute Hisbollah kontrolliert den südlichen Libanon und Süd-Beirut.
  Juni - Sept. 1982 Libanonkrieg (Libanon-Feldzug) 1982
  1982 - 1985 Israel besetzt Südlibanon (Gouvernement Süd-Libanon und Nabatiyye).
   21.8.1982 Israel zwingt die PLO den Libanon zu verlassen.
  1982 - 2000 Süd-Libanon Konflikt.
   23.8. - 14.9.1982 Béchir Gemayel: libanesischer Präsident, ermordet
  23.9.1982 - 22.9.1988 Amine Gemayel: libanesischer Präsident
  1985 - 2000 Israelische Sicherheitszone mit der Südlibanesische Armee (SLA).
  22.9.1988 - 13.10.1999 Michel Aoun (Maronit) wurde Ministerpräsident (normalerweise ist ein Sunnit Ministerpräsident, verfassungstechnisch kann der Präsident auch einen Christen ernennen)).
  5.10. - 22.11.1989 René Moawad: libanesischer Präsident, ermordet
  22.10.1989 Ende des Bürgerkriegs durch das „Abkommen von Taif“ in Saudi Arabien.
Oktober 1990 Die Zeit nach dem ersten libanesischen Bürgerkrieg
5.5.1994 Gründung der Aktiengesellschaft Solidere s.a.l. durch den Premierminister Rafiq Hariri um den „Beiruter Central District (BCD) wieder aufzubauen.
24.11.1989 - 22.11.1998 Elias Hraoui: libanesischer Präsident
10. - 11. 05.1997 Papst Johannes Paul II. besucht als zweiter Papst den Libanon. Anlass war die Unterzeichnung des Synodenschlussdokumentes "Eine neue Hoffnung für den Libanon". Er wollte schon 1994 in den Libanon kommen, musste damals allerdings seinen Besuch wegen politischer Spannungen verschieben.
24.11.1998 Émile Lahoud: libanesischer Präsident
1990 General“ Michel Aoun: im Exil in Frankreich
23.12.1994 1994: Gründung der Mobilfunkgesellschaft LibanCell.
23.12.1994: Erster GSM-Anruf im Libanon mit dem Handy vom Hotel Alexander, Ashrafieh in Beirut.
2000  
24.5.2000 Rückzug der Israelischen Armee, außer dem Gebiet der Schebaa-Farmen an der Grenze zwischen dem Libanon, Syrien und Israel, die seit 1967 von Israel besetzt sind.
2004 - 2008 Viele Anschläge auf Politiker und Intellektuelle (Rafiq Hariri, Gebran Tueni, Samir Kassir, Pierre Gemayel junior u.v.a.)
14.2.2005 Rafiq Hariri, Ministerpräsident bis 2004, kam bei einem Bombenanschlag in Beirut zwischen der HSBC Bank und dem Phoenicia International Hotel ums Leben. 22 weitere Menschen starben, über 100 wurden verletzt. Er hatte sein Amt aus Protest gegen den politischen Einfluss Syriens niedergelegt. Nun wird Syrien verdächtigt.
Feb 2005 Zedernrevolution nachdem Hariri getötet wurde. Eine der Forderung der Demonstranten: Rückzug der Syrer aus dem Libanon.
28.2.2005 Rücktritt der syrien-freundlichen Regierung.
Ende April 2005 Alle syrischen Soldaten haben den Libanon verlassen.
7.5.2005 Michel Aoun kommt aus seinem französischen Exil in den Libanon zurück.
12.7. - 8.9.2006 Zweiter Libanonkrieg, auch bekannt unter: Libanonkrieg 2006, Julikrieg, 33-Tage-Krieg
  Kämpfe zwischen Hisbollah und Israel.
Sept. 2006 Südlibanon ist der internationalen Friedensgruppe UNIFIL und der libanesischen Armee unterstellt (UN-Resolution 1701).
Mai - Juli 2007 Gefechte im Flüchtlingslager Nahr al-Bared, nördl. von Tripoli.
24.11.2007 Ende der Amtszeit des libanesischen Präsidenten Émile Lahoud.
Mai 2008 Nach einer Entscheidung der Regierung über das Kommunikationsnetzwerk der Hisbollah besetzten Hisbollah- und Amal-Kämpfer für kurze Zeit West Beirut. Diese wurde nach heftigen Auseinandersetzungen im Chouf-Gebirge und unter der Vermittlung der Arabischen Liga wieder zurückgenommen.
25.05.2008 Bei Verhandlungen in Doha, der Hauptstadt Katar, wurde folgendes festgelegt:
  • Michel Sulaiman, libanesischer Präsident
  • Bildung einer neunen „Regierung der nationalen Einheit“: 11 von 30 Posten bekommt die Opposition. Damit kann sie Regierungsentscheidungen blockieren.
12.01.2011 Auflösung der Saad Hariri geführten Regierung, da Saad nicht gegen das Sondertribunal für den Libanon war. Dieses sollte die verantwortlichen Mörder seines Vaters Hariris anklagen und verurteilen. Es wird befürchtet, dass die Hisbollah angeklagt wird, obwohl früher eher Syrien verdächtigt wurde.
Seit 25.01.2011 Nadschib Miqati, Nachfolger von Saad Hariri, ist zum zweiten Mal Ministerpräsident, was zu heftigen Demonstrationen führte.
  Seit Saads Regierungsauflösung steckt der Libanon in seiner größten politischen Krise seit 2008, zumal die Hisbollah immer mehr an Macht gewinnt.
Seit März 2011 Seit den Unruhen in Syrien, die sich zum Bürgerkrieg ausweiteten, kommen syrische Flüchtlinge auch in den Libanon. Die Dunkelziffer der nicht registrierten Flüchtlinge ist hoch.
14. - 16.09.2012 Papst Benedikt XVI. besuchte als dritter Papst auf seiner 24. apostolischer Reise den Libanon. Die Reise stand unter dem Motto: "Meinen Frieden gebe ich euch." (Joh. 14, 27b). Der Papst unterschrieb das Abschlussdokument der Nahost-Synode 2010, das nachsynodale apostolische Schreiben Ecclesia in Medio Oriente.
13.11.2012 Inzwischen sind 87.021 syrische Flüchtlinge im Libanon bei der UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) registriert. 33.885 weitere haben sich bei UNHCR gemeldet, um sich registrieren zu lassen. Das sind 120.906 Flüchtlinge allein im Libanon. Der Libanon leidet u.a. durch innere gewaltsame Unruhen unter dem Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien.
Juni 2013 Parlamentswahlen im Libanon fanden nicht statt und wurden auf 2014 verschoben.
22.11.2013 70. libanesischer Unabhängigkeitstag
27.12.2013 Bei einem Autobombenanschlag in Beirut DT wird der ehemalige libanesischen Finanzministers (2008 - 2009) Dr. Mohammed Shatah getötet. Er fuhr zu einer Versammlung der March 14 Alliance in Hariris Haus. Des weiteren starben 7 Menschen und mehr als 70 wurden verletzt.
06.05.2014 Die 1 Million-Marke der offiziell registrierten syrische Flüchtlinge im Libanon wurde überschritten. Auf vier Libanesen kommt ein syrischer Flüchtling. Inoffiziell gibt es noch weitere 1 Million Flüchtlinge.
17.05.2014 Durch den offiziellen Versöhnungsplan zwischen Drusen und Christen im Chouf erhalten die seit 1983 vertriebene Christen aus Brih (Breeh) ihren Besitz wieder zurück: Bei einer großen Feier in Brih, die zugleich auch eine Verabschiedungsfeier des libanesischen Präsidenten Michel Sleiman war (er war zugleich der Schirmherr), nahmen muslimische, christliche Persönlichkeiten wie der maronitische Patriarch Beshara Rai und der Drusenführer Walid Jumblatt teil. Rai, Sleiman and Jumblatt legten unter anderem die Grundsteine für zwei Kirchen. Die Einwanderungsministerin Alice Shabtini nannte dies auf der Feier "einen Tag des Friedens und der Hoffnung".
25.05.2014 Offizielle Amtszeit des libanesischen Präsidenten Michel Sleiman endet und er ist aus seinem Amt ausgeschieden.
Bis September 2016 hat sich das Parlament nach vielen Anläufen immer noch nicht auf einen Präsidenten einigen können! Armes Libanon.
18.10.2014 Grenzen zu Syrien wurden geschlossen, da die Menge der syrischen Flüchtlinge zu groß ist. Nur in Ausnahmefällen, aus "humanitären Gründen", werden syrische Flüchtlinge aufgenommen.
06.05.2015 UNHCR Lebanon registriert auf Anweisung der libanesischen Regierung keine neuen syrischen Flüchtlinge mehr, so UNHCR. Der der kleine Libanon ist überfordert.
31.10.2016 Seit 25. Mai 2014 war der Libanon ohne einen Präsidenten. Am 31. Oktober 2016 wurde der Maronit Michel Aoun vom Parlament zum Präsidenten gewählt. Seit 1943 muss der Präsident immer ein Maronit (Christ) sein.
16.06.2017 Neues Wahlgesetz (Wahlalter immer noch ab 21 Jahren für Frauen und Männer).
04. - 20.11.2017 Saad Hariri (Sohn des 2005 ermordeten Ministerpräsidenten Rafiq Hariri) legte sein Amt nieder. Am 21.11.2017 nahm er es auf Bitten des libanesischen Präsidenten Michel Aoun wieder auf.
Er war sunnitischer Ministerpräsident vom 9. November 2009 - 25. Januar 2011 und vom 18. Dezember 2016 - 4. November 2017.
06.05.2018 Parlamentswahl im Libanon
  Demonstrationen und Wirtschaftskrise
seit 17.10.2019 Thawra (ثورة) im Libanon (Revolution): Meist friedliche Massendemonstrationen, verbunden mit häufigen Straßensperren in ganz Libanon. Die ganze libanesische Bevölkerung – aller Religionsgruppen (!!!) – protestieren gegen die jahrzehntelange Korruption und Misswirtschaft der Regierungen – mit großen (negativen) Auswirkungen auf die Wirtschaft, Bankwesen, Löhne etc. Steht der Libanon kurz vor seinem Bankrott?
29.10.2019 Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri (Sunnit) tritt zurück.
15.11.2019 Der ehemalige Finanzminister Mohammad Safadi (Sunnit) sollte neuer Ministerpräsident werden, was das Volk unter großem Protest ablehnte.
10.12.2019 Der ehemalige Bildungsminister Hassan Diab (Sunnit) wurde zum neuen Ministerpräsidenten gewählt
21.01.2020 Eine neure Regierung mit "Technokraten" wurde eingesetzt.
21.02.2020 Ausbruch der Corona Pandemie im Libanon (Der Virus ist auch als COVID-19 bzw. SARS-CoV-2 bekannt.)
04.08.2020 Gegen 17 Uhr: Brand einer Lagerhalle am Beiruter Hafen mit anschließender Detonation, die weite Teile von Beirut zerstörte bzw. beschädigte sowie das Umland. Sie war bis Zypern zu hören. Die Stärke der Explosion entsprach 1.100 Tonnen TNT. Hilfsaktionen wurden gestarten und Hilfspakete vorbereitet.
10.08.2020 Rücktritt des Ministerpräsidenten Hassan Diab nach dem Brand im Beiruter Hafen. Das wütende Volk warf der Regierung Versäumnisse vor, den Brand nicht verhindert zu haben.
11.08.2021 Aufhebung der Treibstoffsubventionen durch die Libanesische Zentralbank. Dadurch enorme Preissteigerung bei Treibstoffknappheit bei nur ca. zwei Stunden Strom pro Tag.
10.09.2021 Neue (Übergangs)Regierung nach 13 Monaten ohne Regierung. Nun können Hilfsgelder aus dem Ausland fließen. Laut UN leben geschätzt ca. 80% der Libanesen in Armut. Und das im einst blühenden Libanon!!! Haram!
Wer sitzt in der Regierung (engl.)
15.05.2022 22. Parlamentswahl in einem Wahlgang
01.10.2022 Erster bestätigter Cholera-Fall (Vibrio cholerae)  (im syrischen Flüchtlingslager in Akkar, Nord Libanon) bei rund 1.000 Verdachtsfälle. Letzter Fall 1993.
30.10.2022 Amtszeit des Präsidenten Michel Aoun ist abgelaufen. Er war libanesischer Präsident seit 31.10.2016.
27.10.2022 Israel und Libanon beendeten den Streit um die israelisch-libanesische Seegrenze, der schon 1948 begann. Dabei ging es vorallem um die Erdgasfelder Qana und Karisch. Wirtschaftliche und politische Interessen sind bei diesen Ländern nicht deckungsgleich.
Zukunft Ungewiss!

An alle (Libanesen): Betet für euch und den Libanon, vergebt und lernt endlich aus den Fehlern! Hört auf nur an den eigenen Vorteil zu denken.
Wir Menschen wollen doch alle in Frieden lebenn und anderen vertrauen können.

Also: Lernt aus Fehlern, seid ehrlich, denkt an die anderen, vergebt,
statt Hass, lasst uns bedingungslose Liebe verbreiten!
Wartet nicht auf den anderen!
Tut den ersten Schritt bzw. die ersten Schritte und gebt nicht auf!
Verbreitet selbstlose Liebe und Licht in die Welt.
Hass und Egoismus ist ansteckend, aber auch Liebe ist ansteckend.
Was wollt ihr?
Seid ein leuchtendes liebendes Beispiel.

Wer liebt betrügt nicht.
Betrügt weder euch noch die anderen.
Schiebt nicht alle Schuld auf die anderen.
Macht den ersten Schritt zur Versöhnung.
Sagt nicht: Schau was die machen!
Schaut selbst in den Spiegel.
Kehrt um!
Korregiert eure Fehler.
Bittet andere um Verzeihung. Verzeiht euch selber.'
Euer Ja sei Ja und euer Nein sei Nein.
Seid ehrlich und liebt euren Nächsten!
Liebt nicht das Geld, sondern eure Mitmenschen.

Liebe besteht nicht (nur) aus Worten, sondern aus Taten. Mach den ersten Schritt bzw. die ersten Schritte.

 
 

Quelle:
u.a. Illustrated History of the Lebanon, Nayla de Freige, Maria Saad, Larousse, 1987 sowie Wikipedia.

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