(14. – 16. September 2012)
Papst Benedikt XVI. besuchte auf seiner 24. apostolischen Reise den Libanon
„Meinen Frieden gebe ich euch.“
Die Papstreden und Videos finden Sie u.a. auf der Vatikan-Homepage in verschiedenen
Sprachen:
You find the speeches of the Pope and videos on the home page of the
Vatican in several languages:
www.vatican.va.
Begegnungen mit autorisierten Persönlichkeiten des Libanon, staatlichen Vertretern aus Politik sowie hohe geistliche Würdenträger der Christen und Muslime standen unter dem Motto:
„Meinen Frieden gebe ich euch.“
(Joh. 14, 27)
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Dieser dritte Besuch des höchsten Amtsträgers der katholischen Kirche reihte sich an die Besuche zweier vorangegangener Päpste:
Im Mai 1997 kam sein Vorgänger seine Heiligkeit Papst Johannes Paul II. für zwei Tage in den Libanon (Am 1. Mai 2011: seine Seligsprechung, am 27. April 2014 wurde er heilig gesprochen.). Anlass des zweitägigen Aufenthaltes war die Unterzeichnung des Synodenschlussdokumentes „Eine neue Hoffnung für den Libanon“. Er wollte schon 1994 in den Libanon kommen, musste damals allerdings seinen Besuch auf Grund der politisch angespannte Situation verschieben.
Und bereits am 02.12.1964 legte Papst Paul VI. auf seinem Flug nach Indien
im Libanon einen Zwischenstopp ein und schenkte durch eine abgehaltene Pressekonferenz
dem Land Beachtung.
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Motto: |
„Meinen Frieden gebe ich euch.“ (Joh. 14, 27b) |
Anlass: | Die Unterzeichnung und Veröffentlichung des nachsynodalen Schreibens der Sonderversammlung der Bischofssynode für den Nahen Osten |
Freitag, 14.9.2012 – Samstag, 15.9.2012 – Sonntag, 16.9.2012
Freitag, 14.9.2012
Kurz vor 12:00 Uhr deutscher Zeit:
(Anm.: Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und dem Libanon beträgt eine
Stunde: 12:00 Uhr in Deutschland bedeutet 13:00 Uhr im Libanon.)
Der Papst landete in einer Alitalia Maschine (Airbus 320) auf dem Beirut-Rafic
Hariri International Airport.
Dort wurde
Papst Benedikt XVI. noch an der Flugzeugtreppe von Michel Sleiman, Präsident
des Libanon (laut Verfassung immer ein Christ, genauer: ein Maronit) und dessen Frau,
der First
Lady, begrüßt. Zudem empfingen ihn
der Parlamentspräsident Nabih Berri (Moslem: Schiit), der Regierungschef Najib
Mikati (Moslem: Sunnit) und deren Frauen.
Die zwei Kinder Maria Aayza und Mustafar Mattar hießen den Papst
in der libanesischen Tracht, welche zu Ehren des Papstes in den Farben weiß und gelb
war, willkommen.
Ein roter Teppich war natürlich auch ausgerollt und 21 Salutschüsse wurden aus
Gewehren abgefeuert.
Die Militärkappelle spielte die Vatikanshymne und die libansische Nationalhymne.
Die libanesische Fahne sowie die des Vatikans waren gehisst.
Nach der Rede des Präsidenten auf Arabisch sprach der Papst auf Französisch.
Als er seinen Friedensgruß mit den arabischen Wörtern
"salame otikum" (Meinen Frieden gebe ich euch.) aussprach, jubelten die geladenen
Gäste.
Unter ihnen befanden sich 30 weitere Persönlichkeiten, u.a. führende Persönlichkeiten
verschiedenster Religionsgruppen des Libanon.
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In seiner Rede sagte Papst Benedikt XVI. u.a.
"... Ich komme heute in den Libanon
als ein Pilger des Friedens, als ein Freund Gottes und als ein Freund der Menschen.
"salame otikum" (arab.:
أُعْطِيكُمْ سَلاَمِي).
Ich gebe Ihnen meinen Frieden [Jubel] und Christus.
Ich komme heute auch symbolisch in alle Länder des Nahen Ostens
als ein Pilger des Friedens, als ein Freund Gottes und als ein Freund
aller Einwohner aller Staaten der Region, unabhängig ihrer Zugehörigkeit oder
ihres Glaubens.
Christi "salame otikun" [Jubel].
Ihre Freude und Ihr Leiden sind immer in meinen Gebeten. Und ich bitte Gott, Sie
zu begleiten und Sie zu entlasten..."
(Vollständige Papstrede und Video auf
www.vatikan.va).
Danach wurde der Papst von religiösen und weltlichen Persönlichkeiten des Libanon begrüßt.
Zur gleichen Zeit läuteten die Glocken im ganzen Libanon zur Begrüßung.
Auf der Flughafenstraße hingen auch Willkommensplakate der Hisbollah, u.a. mit der Aufschrift: "Willkommen in dem Heimatland des Widerstands". Hunderte von Hisbollah-Anhängern standen an den Straßenseiten, um den Papst zu sehen, darunter auch Hisbollah-PfadfinderInnen.
Freitag, 14.9.2012 – Sonntag, 16.9.2012 Top
Jegliche Attacke auf einen christlichen Bewohner ist eine Attacke auf den Islam. ... Moslems und Christen bilden eine Nation und haben gleiche Rechte und Pflichten.
domradio.de dokumentiert die Rede Papst Benedikts an Politiker, Religionsführer und Kulturvertreter im Präsidentenpalais in Beirut vom 15. September 2012. (Quelle: Radio Vatikan)
Herr Präsident!
Meine Damen und Herren Vertreter des Parlaments und der Regierung
sowie der öffentlichen und politischen Institutionen des Libanon!
Meine Damen und Herren Missionschefs der diplomatischen Vertretungen!
Eure Seligkeiten! Werte religiöse Würdenträger!
Liebe Brüder im Bischofsamt!
Meine Damen und Herren! Liebe Freunde!
"Meinen Frieden gebe ich euch" [Original auf Arabisch] (Joh 14,27). Mit diesem Wort Jesu Christi möchte ich Sie begrüßen und Ihnen für den Empfang und für Ihre Anwesenheit danken. Ich danke Ihnen, Herr Präsident, nicht nur für Ihre herzlichen Worte, sondern auch dafür, daß Sie diese Begegnung möglich gemacht haben. Zusammen mit Ihnen habe ich eben eine Libanonzeder, Symbol Ihres schönen Landes, gepflanzt. Beim Anblick dieses Bäumchens, das viel Betreuung brauchen wird, bis es kräftig wird und seine majestätischen Äste ausbreiten kann, habe ich an euer Land und sein Schicksal gedacht, an die Libanesen und ihre Hoffnungen, an alle Menschen in dieser Region der Welt, welche die Schmerzen einer nicht enden wollenden Niederkunft durchzumachen scheint. Da habe ich Gott gebeten, euch zu segnen, den Libanon und alle Bewohner dieser Region zu segnen, die große Religionen und hohe Kulturen entstehen sah. Warum hat Gott diese Region erwählt? Warum ist sie solchen Stürmen ausgesetzt? Gott hat sie, so scheint mir, als Beispiel ausgewählt, damit sie vor der Welt bezeugt, welche Möglichkeiten der Mensch hat, um seine Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung konkret zu leben! Dieses Streben ist seit jeher in den Plan Gottes eingeschrieben, der es in des Menschen Herz eingeprägt hat. Der Friede ist es, über den ich mit euch sprechen möchten, denn Jesus hat gesagt: "Meinen Frieden gebe ich euch" [Original auf Arabisch].
Ein Land ist reich vor allem durch die Menschen, die in ihm leben. Von jedem von ihnen und von allen zusammen hängen seine Zukunft und seine Fähigkeit ab, sich für den Frieden zu engagieren. Ein solches Engagement wird nur in einer geeinten Gesellschaft möglich sein. Einheit bedeutet jedoch nicht Einförmigkeit. Der Zusammenhalt der Gesellschaft wird durch die ständige Achtung der Würde jedes Menschen gewährleistet ebenso wie durch den verantwortlichen Beitrag eines jeden einzelnen entsprechend seiner Fähigkeiten zum ihrem Besten. Um den für den Aufbau und die Festigung des Friedens notwendigen Dynamismus sicherzustellen, muß man immer wieder zu den Grundlagen des Menschen zurückkehren. Die Würde des Menschen ist nicht zu trennen von der Heiligkeit des vom Schöpfer geschenkten Lebens. Im Plan Gottes ist jeder Mensch einzigartig und unersetzbar. Er kommt in einer Familie zur Welt, die der erste Ort seiner Humanisierung und vor allem die erste Erzieherin zum Frieden ist. Um den Frieden aufzubauen, muß sich daher unsere Aufmerksamkeit auf die Familie richten, um ihre Aufgabe zu erleichtern, sie auf diese Weise zu unterstützen und dadurch überall eine Kultur des Lebens zu fördern. Die Wirksamkeit des Einsatzes für den Frieden hängt davon ab, welche Auffassung vom menschlichen Leben die Welt haben kann. Verteidigen wir das Leben, wenn wir den Frieden wollen! Diese Logik schließt nicht nur den Krieg und terroristische Aktionen aus, sondern auch jeden Angriff auf das Leben des Menschen, des von Gott gewollten Geschöpfes. Die Gleichgültigkeit oder die Leugnung dessen, was die wahre Natur des Menschen ausmacht, verhindern die Achtung jener Grammatik, die das dem Menschen ins Herz eingeschriebene Naturrecht ist (vgl. Botschaft zum Weltfriedenstag 2007, Nr. 3). Die Größe und der Seinsgrund jedes Menschen sind nur in Gott zu finden. Die bedingungslose Anerkennung der Würde jedes Menschen, eines jeden von uns und die Anerkennung der Heiligkeit des Lebens schließen die Verantwortung aller vor Gott ein. Wir müssen deshalb unsere Anstrengungen vereinen, um eine gesunde Anthropologie zu entwickeln, die die Einheit der Person einschließt. Ohne sie ist der Aufbau wahren Friedens nicht möglich.
Auch wenn sie in den Ländern sichtbarer sind, die bewaffnete Konflikte - diese Kriege voll Selbstüberhebung und voll Schrecken - durchmachen, so gibt es Angriffe auf die Unversehrtheit und das Leben von Menschen auch in anderen Ländern. Arbeitslosigkeit, Armut, Korruption, verschiedene Abhängigkeiten, Ausbeutung, Handel aller Art und Terrorismus führen neben dem unannehmbaren Leid der davon betroffenen Opfer zu einer Schwächung der menschlichen Möglichkeiten. Die Wirtschafts- und Finanzlogik will uns unaufhörlich ihr Joch aufzwingen und dem Haben vor dem Sein den Vorrang geben! Aber der Verlust jedes Menschenlebens ist ein Verlust für die ganze Menschheit. Diese ist eine große Familie, für die wir alle verantwortlich sind. Gewisse Ideologien, die immer wieder direkt oder indirekt oder sogar legal den unveräußerlichen Wert jedes Menschen und die natürliche Grundlage der Familie in Frage stellen, untergraben damit die Fundamente der Gesellschaft. Wir müssen uns dieser Angriffe auf den Aufbau und die Harmonie des Zusammenlebens bewußt sein. Nur eine echte Solidarität ist das Gegenmittel gegen all das. Solidarität, um das abzuweisen, was die Achtung jedes Menschen behindert; Solidarität, um die politischen Maßnahmen und die Initiativen zu unterstützen, die darauf hinarbeiten, die Völker auf ehrliche und gerechte Weise zu vereinen. Es ist schön, die Aktionen von Zusammenarbeit und echtem Dialog zu sehen, die eine neue Weise des Zusammenlebens schaffen. Eine bessere Qualität des Lebens und einer ganzheitlichen Entwicklung ist nur möglich, wenn unter Achtung der Identität jeder Seite ein Teilen der Reichtümer und Kompetenzen erfolgt. Aber eine solche Weise ausgeglichenen und dynamischen Zusammenlebens kann es ohne das Vertrauen in den anderen, wer immer es auch sei, nicht geben. Heute müssen die kulturellen, sozialen und religiösen Unterschiede dazu führen, ein neues Modell von Brüderlichkeit zu leben, wo eben das Verbindende die gemeinsame Auffassung von der Größe des ganzen Menschen ist und das Geschenk, das er für sich selbst, für die anderen und für die Menschheit ist. Dort ist der Weg des Friedens zu finden! Dort liegt das Engagement, das von uns verlangt wird! Dort liegt die Orientierung, welche die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen auf jeder Ebene und in planetarem Maßstab leiten muß!
Um den Generationen von morgen eine Zukunft in Frieden zu eröffnen, ist daher die erste Aufgabe die Erziehung zum Frieden, um eine Friedenskultur aufzubauen. Die Erziehung in der Familie oder in der Schule muß vor allem Erziehung zu den geistigen Werten sein, die der Weitergabe des Wissens und der Traditionen einer Kultur ihren Sinn und ihre Kraft geben. Der menschliche Geist hat einen angeborenen Sinn für das Schöne, Gute und Wahre. Das ist das Siegel des Göttlichen, die Spur Gottes in ihm! Von diesem universalen Streben rührt eine feste und rechte Moralauffassung her, die immer den Menschen ins Zentrum rückt. Der Mensch kann sich aber nur frei zum Guten hinwenden, denn "die Würde des Menschen verlangt, daß er in bewußter und freier Wahl handle, das heißt personal, von innen her bewegt und geführt und nicht unter blindem innerem Drang oder unter bloßem äußerem Zwang" (Gaudium et spes. 17). Es ist Aufgabe der Erziehung, das Reifen der Fähigkeit zu begleiten, freie und rechte Entscheidungen zu treffen, die gegenläufig zu verbreiteten Meinungen, Moden, politischen und religiösen Ideologien sein können! Der Aufbau einer Friedenskultur hat diesen Preis! Die verbale oder physische Gewalt muß sichtlich ausgemerzt werden. Gewalt ist immer ein Angriff auf die menschliche Würde sowohl des Opfers wie des Täters. Wenn die Friedenswerke und ihre Ausstrahlung auf das Gemeinwohl aufgewertet werden, weckt man außerdem auch das Interesse für den Frieden. Wie die Geschichte bezeugt, spielen solche Friedensgesten eine beachtliche Rolle im gesellschaftlichen, nationalen und internationalen Leben. Die Erziehung zum Frieden wird somit hochherzige und aufrechte Männer und Frauen formen, die allen gegenüber, besonders den Schwächsten gegenüber aufmerksam sind. Gedanken, Worte und Gesten des Friedens erzeugen eine von Achtung, Ehrlichkeit und Herzlichkeit geprägte Atmosphäre, wo die Fehltritte und Beleidigungen tatsächlich zugegeben werden können, um dann gemeinsam zur Versöhnung weiterzuschreiten. Mögen die Staatsmänner und die Verantwortungsträger der Religionen darüber nachdenken!
Wir müssen uns wohl bewußt sein, daß das Böse nicht eine anonyme Kraft ist, die auf unpersönliche oder deterministische Weise in der Welt agiert. Das Böse, der Dämon führt über die menschliche Freiheit, über den Gebrauch unserer Freiheit. Es sucht einen Verbündeten, den Menschen. Das Böse braucht, um sich auszubreiten, den Menschen. Nachdem es auf diese Weise das erste Gebot der Gottesliebe beleidigt hat, geht es daran, das zweite Gebot der Nächstenliebe zu entstellen. Damit verschwindet die Nächstenliebe zugunsten der Lüge und des Neides, des Hasses und des Todes. Aber es ist möglich, sich nicht vom Bösen besiegen zu lassen und das Böse durch das Gute zu besiegen (vgl. Röm 12,21). Zu dieser Umkehr des Herzens sind wir aufgerufen. Ohne sie stellen sich die so sehr ersehnten menschlichen "Befreiungen" als Enttäuschungen heraus, denn sie bewegen sich in dem von der Enge des menschlichen Geistes, seiner Härte, seiner Intoleranz, seines Günstlingsgehabes, seiner Rachegelüste, seines Todestriebs eingeschränkten Raum. Die Umwandlung in der Tiefe des Geistes und des Herzens ist notwendig, um einen gewissen Scharfblick und eine gewisse Unparteilichkeit, den tiefen Sinn für Gerechtigkeit und für das Gemeinwohl zurückzugewinnen. Ein neuer und freierer Blick soll dazu fähig machen, menschliche Systeme, die in Sackgassen führten, zu analysieren und in Frage zu stellen, um der Vergangenheit Rechnung tragend voranzuschreiten, damit diese mit ihren verheerenden Auswirkungen nicht wiederholt werde. Diese erforderte Umkehr reißt mit, denn sie eröffnet Möglichkeiten dadurch, daß sie einen Anruf an die zahlreichen Ressourcen richtet, welche im Herzen so vieler Männer und Frauen wohnen, die sich nach einem Leben in Frieden sehnen und bereit sind, sich für den Frieden einzusetzen. Diese Umkehr ist nun besonders anspruchsvoll, wenn es darum geht, nein zur Rache zu sagen, eigene Fehler einzugestehen, Entschuldigungen anzunehmen, ohne sie zu suchen, und schließlich zu vergeben. Denn nur die gewährte und empfangene Vergebung legt die dauerhaften Grundlagen der Versöhnung und des Friedens für alle (vgl. Röm 12,16b.18).
Nur so können das gute Einvernehmen zwischen den Kulturen und den Religionen, die gegenseitige Wertschätzung ohne Herablassung und die Achtung vor den Rechten jeder Seite wachsen. Der Dialog ist nur in dem Bewußtsein möglich, daß es Werte gibt, die allen großen Kulturen gemeinsam sind, weil sie in der Natur des Menschen verwurzelt sind. Diese Werte, die so etwas wie ein Nährboden sind, bringen die authentischen und charakteristischen Züge des Menschlichen zum Ausdruck. Sie gehören zu den Rechten jedes Menschen. In der Bestätigung der Existenz dieser Werte leisten die verschiedenen Religionen einen entscheidenden Beitrag. Vergessen wir nicht, daß die Religionsfreiheit das Grundrecht ist, von dem viele andere abhängen. Sich zu seiner Religion zu bekennen und sie frei zu leben, ohne sein Leben und seine Freiheit in Gefahr zu bringen, muß jedem möglich sein. Der Verlust oder die Schwächung dieser Freiheit beraubt den Menschen des heiligen Rechts auf ein ganzheitliches Leben auf geistlicher Ebene. Die sogenannte Toleranz hebt die Diskriminierungen nicht auf, mitunter verstärkt sie diese sogar. Und ohne die Öffnung zum Transzendenten, die ihn Antworten auf die Fragen seines Herzens nach dem Sinn des Lebens und nach der Art der moralischen Lebensführung finden läßt, wird der Mensch unfähig dazu, gemäß der Gerechtigkeit zu handeln und sich für den Frieden einzusetzen. Die Religionsfreiheit hat eine für den Frieden unverzichtbare gesellschaftliche und politische Dimension! Sie fördert eine Koexistenz und ein harmonisches Leben durch den gemeinsamen Einsatz im Dienst edler Anliegen und durch die Suche nach der Wahrheit, die sich nicht durch Gewalt aufdrängt, sondern "durch die Kraft der Wahrheit selbst" (Dignitatis humanae, 1), jener Wahrheit, die in Gott ist. Denn der gelebte Glaube führt stets zur Liebe. Der echte Glaube kann nicht zum Tod führen. Der Friedensstifter ist demütig und gerecht. Die Gläubigen haben deshalb heute eine wesentliche Rolle, nämlich Zeugnis zu geben von dem Frieden, der von Gott kommt und der ein Geschenk an alle im persönlichen, familiären, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben ist (vgl. Mt 5,9; Hebr 12,14). Die Untätigkeit der rechtschaffenen Menschen darf nicht zulassen, daß das Böse triumphiert. Noch schlimmer aber ist es, gar nichts zu tun.
Diese paar Überlegungen über den Frieden, die Gesellschaft, die Würde des Menschen, über die Werte der Familie und des Lebens, über den Dialog und die Solidarität können nicht bloß formulierte Ideen bleiben. Sie können und sollen gelebt werden. Wir befinden uns im Libanon, und hier sollen sie gelebt werden. Der Libanon ist jetzt mehr denn je dazu aufgerufen, ein Vorbild zu sein. Politiker, Diplomaten, Vertreter der Religionen, Männer und Frauen aus der Welt der Kultur, ich fordere euch daher auf, gelegen oder ungelegen in eurer Umgebung mutig Zeugnis davon zu geben, daß Gott den Frieden will, daß Gott uns den Frieden anvertraut. "Meinen Frieden gebe ich euch" [Original auf Arabisch] (Joh 14,27), sagt Christus! Gott segne euch! Danke!
Quelle:Der Papst pflanzte auch eine Zeder in einem großen Blumentopf im Präsidentenpalast. Die Zeder ist der Nationalbaum des Libanon und auf der libanesischen Flagge abgebildet. Auch wir die Zeder häufig in der Bibel erwähnt, z.B. orderte König Salamon von König Hiram von Tyrus (1 Kön 5 und 1 Kön 6) im heutigen Südlibanon Zedernbäume für den Tempel in Jerusalem.
"Gnade sei mit euch und Friede in Fülle durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn" (2 Petr 1,2). Der Abschnitt aus dem Brief des heiligen Petrus, den wir gehört haben, bringt gut den großen Wunsch zum Ausdruck, den ich seit langem in meinem Herzen trage. Danke für euren warmherzigen Empfang, danke von ganzem Herzen für eure so zahlreiche Anwesenheit heute abend! Ich danke Seiner Seligkeit Patriarch Bechara Boutros Raï für seine Willkommensworte, dem Erzbischof von Tripoli und Präsidenten des Rates für das Laienapostolat im Libanon Georges Bou Jaoudé und dem Erzbischof von Sidon der Melkiten Elle Hadda sowie den beiden Jugendlichen, die mich im Namen von euch allen begrüßt haben. ?????? ???????? ["Meinen Frieden gebe ich euch"] (Joh 14,27), sagt uns Jesus Christus.
Liebe Freunde, ihr lebt heute in dem Teil der Welt, der die Geburt Jesu und die Entstehung des Christentums gesehen hat. Das ist eine große Ehre! Und es ist ein Aufruf zur Treue, zur Liebe zu eurer Region und vor allem dazu, Zeugen und Boten der Freude Christi zu sein, denn der von den Aposteln weitergegebene Glaube führt zur vollen Freiheit und zur Freude, wie uns so viele Heilige und Selige dieses Landes gezeigt haben. Ihre Botschaft erhellt die Universalkirche. Sie kann weiterhin euer Leben erhellen. Viele der Apostel und der Heiligen haben in unruhigen Zeiten gelebt, und ihr Glaube war die Quelle für ihren Mut und ihr Zeugnis. Schöpft aus ihrem Vorbild und ihrer Fürsprache die Inspiration und die Unterstützung, die ihr braucht!
Ich weiß um eure Schwierigkeiten im täglichen Leben aufgrund der fehlenden Stabilität und Sicherheit, wegen der Schwierigkeit, Arbeit zu finden, oder auch wegen des Gefühls der Einsamkeit und der Ausgrenzung. In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, seid ihr mit zahlreichen ernsten Herausforderungen konfrontiert. Selbst Arbeitslosigkeit und materielle Unsicherheit dürfen euch nicht dazu veranlassen, den "bitteren Honig" der Emigration zu kosten, die mit Entwurzelung und Trennung um einer ungewissen Zukunft willen verbunden ist. Es geht für euch darum, an der Gestaltung der Zukunft eures Landes teilzunehmen und eure Rolle in der Gesellschaft und in der Kirche wahrzunehmen.
Ihr nehmt in meinem Herzen und in der ganzen Kirche einen bevorzugten Platz ein, denn die Kirche ist immer jung! Die Kirche vertraut auf euch. Sie zählt auf euch. Seid junge Menschen in der Kirche! Seid junge Menschen mit der Kirche! Die Kirche braucht eure Begeisterung und eure Kreativität! Die Jugend ist die Zeit, in der man nach großen Idealen strebt; sie ist die Phase des Lernens, wo man sich auf einen Beruf und auf eine Zukunft vorbereitet. Das ist wichtig und erfordert Zeit! Strebt nach dem Schönen, und habt Freude daran, das Gute zu tun! Bezeugt die Größe und Würde eures Leibes, der "für den Herrn da ist" (1 Kor 6,13b). Habt die Feinfühligkeit und Aufrichtigkeit reiner Herzen! So wie der selige Johannes Paul II. sage auch ich euch: "Habt keine Angst! Öffnet die Tore eures Geistes und eurer Herzen für Christus!" Die Begegnung mit ihm "gibt unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung" (Deus caritas est, 1). In ihm werdet ihr die Kraft und den Mut finden, um auf den Wegen eures Lebens voranzuschreiten und um die Schwierigkeiten und das Leiden zu überwinden. In ihm werdet ihr die Quelle der Freude finden. Christus sagt euch: ?????? ???????? ["Meinen Frieden gebe ich euch"]. Da ist die wahre Revolution, die Christus gebracht hat, die Revolution der Liebe.
Die derzeitigen Frustrationen dürfen euch nicht dazu verleiten, in Parallelwelten zu flüchten wie etwa jene von Drogen jeder Art oder in die armselige Welt der Pornographie. Was die sozialen Netzwerke betrifft, so sind sie zwar interessant, können euch aber sehr leicht in eine Abhängigkeit und in die Verwechslung zwischen reell und virtuell hineinziehen. Sucht und lebt bereichernde Beziehungen echter und edler Freundschaft! Ergreift Initiativen, die eurem Leben Sinn und Grund geben im Kampf gegen die Oberflächlichkeit und den leichtfertigen Konsum! Ihr seid auch noch einer anderen Versuchung ausgesetzt, der Versuchung des Geldes, dieses tyrannischen Idols, das dermaßen blind macht, daß es den Menschen und sein Herz erstickt. Die Vorbilder, die euch umgeben, sind nicht immer die besten. Viele vergessen das Wort Christi, der sagt, daß man nicht Gott und dem Mammon zugleich dienen kann (vgl. Lk 16,13). Sucht gute Lehrer, geistliche Lehrer, die es verstehen, euch den Weg zur Reife zu zeigen, der Trug, Schein und Lüge hinter sich läßt.
Seid Träger der Liebe Christi! Wie? Indem ihr euch ohne Vorbehalt Gott, seinem Vater, zuwendet, der das Maß für das Rechte, Wahre und Gute ist. Betrachtet das Wort Gottes! Ihr werdet das Interesse für das Evangelium und seine Aktualität entdecken! Betet! Das Gebet und die Sakramente sind die sicheren und wirksamen Mittel, um Christ zu sein und "in Christus verwurzelt und auf ihn gegründet am Glauben festzuhalten" (vgl. Kol 2,7). Das bald beginnende Jahr des Glaubens wird eine Gelegenheit sein, den Reichtum des in der Taufe empfangenen Glaubens zu entdecken. Ihr könnt seinen Inhalt durch das Studium des Katechismus vertiefen, um zu einem lebendigen und gelebten Glauben zu gelangen. Ihr werdet dann für die anderen zu Zeugen der Liebe Christi. In ihm sind alle Menschen unsere Brüder. Die universale Brüderlichkeit, die er am Kreuz begründet hat, umhüllt die Revolution der Liebe mit einem hellen und anspruchsvollen Licht. "Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben" (Joh 13,34). Das ist das Vermächtnis Jesu und das Kennzeichen des Christen. Das ist die wahre Revolution der Liebe!
Christus lädt euch daher ein, es ihm gleichzutun und den anderen ohne Vorbehalt aufzunehmen, selbst wenn er einer anderen Kultur, Religion oder Nationalität angehört. Ihm einen Platz zu geben, ihn zu respektieren, gut zu ihm zu sein; das macht reicher an Menschlichkeit und stärker am Frieden des Herrn. Ich weiß, daß viele von euch an den verschiedenen Aktivitäten teilnehmen, die von den Pfarreien, Schulen, Bewegungen und Vereinigungen veranstaltet werden. Es ist schön, sich mit anderen und für andere einzusetzen. Miteinander Zeiten der Freundschaft und der Freude zu erleben macht es möglich, den Keimen der Spaltung zu widerstehen, die immer bekämpft werden müssen. Brüderlichkeit ist eine Vorwegnahme des Himmels! Und die Berufung des Jüngers Christi ist es, "Sauerteig" im Teig zu sein, wie der heilige Paulus sagt: "Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig" (Gal 5,9). Seid Boten des Evangeliums des Lebens und der Werte des Lebens. Widersteht mutig allem, was das Leben leugnet: Abtreibung, Gewalt, Ablehnung und Verachtung des anderen, Ungerechtigkeit, Krieg. So werdet ihr um euch herum den Frieden verbreiten. Sind es nicht die "Friedensstifter", die wir letztlich am meisten bewundern? Ist nicht der Friede jenes kostbare Gut, das die ganze Menschheit sucht? Ist nicht eine Welt des Friedens das, was wir im tiefsten für uns und für die anderen wollen? ?????? ???????? ["Meinen Frieden gebe ich euch"] , hat Jesus gesagt. Er hat das Böse nicht durch ein anderes Übel besiegt, sondern dadurch, daß er es auf sich genommen und es am Kreuz durch die bis zum Ende gelebte Liebe vernichtet hat. Wirklich die Vergebung und das Erbarmen Gottes zu entdecken läßt uns immer zu einem neuen Leben aufbrechen. Zu vergeben fällt nicht leicht. Aber die Vergebung Gottes gibt Kraft zur Umkehr und die Freude, seinerseits zu vergeben. Vergebung und Versöhnung sind Wege des Friedens und eröffnen Zukunft.
Liebe Freunde, viele von euch fragen sich gewiß mehr oder weniger bewußt: Was erwartet Gott von mir? Was ist sein Plan für mich? Möchte ich nicht die Größe seiner Liebe durch das Priestertum, durch das gottgeweihte Leben oder durch die Ehe verkünden? Ruft mich Christus nicht in seine engere Nachfolge? Stellt euch vertrauensvoll diesen Fragen. Nehmt euch Zeit, über sie nachzudenken und Licht zu erbitten. Antwortet der Einladung, indem ihr euch jeden Tag dem anbietet, der euch ruft, seine Freunde zu sein. Strebt danach, von Herzen und mit Großmut Christus nachzufolgen, der uns aus Liebe erlöst und sein Leben für jeden von uns hingegeben hat. Ihr werdet eine ungeahnte Freude und Erfüllung erfahren! Der Berufung, die Christus für mich hat, zu antworten, das ist das Geheimnis des wahren Friedens.
Ich habe gestern das Apostolische Schreiben Ecclesia in Medio Oriente unterzeichnet. Dieses Schreiben ist für das ganze Volk Gottes wie auch für euch bestimmt, liebe Jugendliche. Lest es aufmerksam und denkt darüber nach, um es in die Praxis umzusetzen! Um euch zu helfen, erinnere ich euch an die Worte des heiligen Paulus an die Korinther: "Unser Empfehlungsschreiben seid ihr; es ist eingeschrieben in unser Herz, und alle Menschen können es lesen und verstehen. Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern - wie auf Tafeln - in Herzen von Fleisch" (2 Kor 3,2-3). Ihr, liebe Freunde, auch ihr könnt ein lebendiger Brief Christi sein. Dieser Brief wird nicht auf Papier und nicht mit Bleistift geschrieben sein. Er wird das Zeugnis eures Lebens und eures Glaubens sein. So werdet ihr mit Mut und Enthusiasmus in eurer Umgebung begreiflich machen, daß Gott das Glück aller will ohne Unterschied und daß die Christen seine Diener und treuen Zeugen sind.
Junge Libanesen, ihr seid die Hoffnung und die Zukunft eures Landes. Ihr seid der Libanon, das Land der Aufnahme und des Zusammenlebens, ausgestattet mit einem unerhörten Anpassungsvermögen. Und in diesem Augenblick können wir die Millionen von Menschen nicht vergessen, welche die libanesische Diaspora bilden und feste Bande mit ihrem Ursprungsland unterhalten. Jugendliche des Libanon, seid gastfreundlich und offen, wie Christus es von euch erbittet und wie euer Land es euch lehrt.
Nun möchte ich die muslimischen Jugendlichen begrüßen, die heute abend bei uns sind. Ich danke euch für euer Kommen, das so bedeutsam ist. Ihr seid zusammen mit euren christlichen Altersgenossen die Zukunft dieses wunderbaren Landes und des gesamten Nahen Ostens. Sucht, ein Miteinander aufzubauen! Und wenn ihr erwachsen sein werdet, lebt einträchtig weiter in Einheit mit den Christen. Die Schönheit des Libanon besteht nämlich in dieser wunderbaren Symbiose. Der gesamte Nahe Osten muß mit Blick auf euch einsehen, daß Muslime und Christen, Islam und Christentum ohne Haß und in der Achtung des Glaubens eines jeden zusammenleben können, um gemeinsam eine freie und menschliche Gesellschaft aufzubauen.
Ich habe ebenso erfahren, daß unter uns auch junge Menschen sind, die aus Syrien kommen. Ich möchte euch sagen, wie ich euren Mut bewundere. Sagt es bei euch, in euren Familien und unter euren Freunden weiter, daß der Papst euch nicht vergißt. Sagt in eurer Umgebung, daß der Papst an euren Leiden und eurer Trauer Anteil nimmt. In seinen Gebeten und in seiner Sorge vergißt er Syrien nicht. Er vergißt die leidenden Menschen im Nahen Osten nicht. Es ist Zeit, daß Muslime und Christen sich vereinen, um der Gewalt und den Kriegen ein Ende zu setzen.
Zum Schluß wollen wir uns an Maria, die Mutter des Herrn, Unsere Liebe Frau vom Libanon, wenden. Von der Anhöhe des Hügels von Harissa aus beschützt und begleitet sie euch. Sie wacht wie eine Mutter über alle Libanesen und über die vielen Pilger, die aus allen Richtungen kommen, um ihr ihre Freuden und Leiden anzuvertrauen! Heute abend vertrauen wir der Jungfrau Maria und dem seligen Johannes Paul II., der vor mir hier war, auch euer Leben und das Leben aller Jugendlichen im Libanon und in den Ländern der Region an, besonders jene, die unter Gewalt oder Einsamkeit leiden, und jene, die Trost brauchen. Gott segne euch alle! Und nun beten wir alle gemeinsam: ???????? ??????? ?? ???????... ["Gegrüßet seist du, Maria …"].
Quelle:
domradio.de (15.09.2012): Rede des Papstes an Libanons Jugend,
URL:
www.domradio.de (Abrufdatum: 16.09.2012).
Wir leben in einem Meer der Angst und Sorge ... angefangen von der Sicherheitslage bis hin zu den politischen Krisen, Arbeitslosigkeit und vielen anderen Schwierigkeiten. Wir versuchen sie zu überwinden... aber wir fühlen und unfähig etwas zu ändern...
Freitag, 14.9.2012 – Samstag, 15.9.2012 – Top
Sonntag, der 16.9.2012
Es gibt ca. 40 % Christen (Die größte Gruppe bilden die Maroniten (21%) mit ca. 1 Millionen Gläubigen, der Zölibat ist freiwillig und sie feiern ihre eigene Liturgie hauptsächlich in der westsyrische Sprachen (nicht zu verwechseln mit Syrisch [,dem heutigen arabischen Dialekt] und ca. 60% Moslems im Libanon. Heute sind hier beim Gottesdienst vor allem maronitischen Christen anwesend. [Kein Wunder, wenn die Maroniten die größte christliche Gruppe bilden.] In Europa gibt es schon viele Probleme zwischen Christen und Moslems, wie sei es erst kompliziert zwischen den vielen christlichen Gruppen im Libanon… und dann noch zwischen Christen und den vielen moslemischen Gruppen… Im Libanon gibt es 18 offiziell anerkannte Religionsgruppen!
Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass genaue Zahlen der Bevölkerung nicht vorliegen, da die letzte Volkszählung im Libanon1932 stattfand!
Wer Jesus dienen will, muss ein Diener sein… Er muss dienen, wie Jesus es getan hat. Und sich um eine brüderliche Beziehung zu bemühen. Vor allem hier im Nahen Osten …ich appelliere an euch ALLE sich für den Frieden einzusetzen. Dienst an Gott und an die Brüder und Schwestern… bei den aller Ärmsten und bei denen, die Leiden… Euer Leiden ist nicht vergebens.
Die vollständige Papstrede übersetzt ins Deutsche: [mehr]
Zum Abschluss seiner Libanonreise hat Papst Benedikt XVI. in Beirut eine Freiluftmesse
gefeiert. In seiner Predigt ging der Papst auf den Friedensdienst im Nahen Osten
ein. domradio.de dokumentiert die Predigt Papst Benedikts bei dem Gottesdienst in
Beirut, vom 16. September 2012. (Quelle: Radio Vatikan)
Liebe Brüder und Schwestern!
"Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus !" (Eph 1,3).
Gepriesen sei er am heutigen Tag, wo ich die Freude habe, hier bei euch im Libanon
zu sein, um den Bischöfen der Region das Nachsynodale Apostolische Schreiben
Ecclesia in Medio Oriente zu übergeben! Ich danke Seiner Seligkeit Bechara Boutros
Raï herzlich für seine liebenswürdigen Grußworte. Ich begrüße
die anderen Patriarchen und Bischöfe der orientalischen Kirchen, die lateinischen
Bischöfe der benachbarten Regionen sowie jene Kardinäle und Bischöfe,
die aus anderen Ländern hierhergekommenen sind. Ich begrüße euch
alle ganz herzlich, liebe Brüder und Schwestern, die ihr aus dem Libanon und
auch aus den Ländern dieser ganzen geschätzten Region des Nahen Ostens
gekommen seid, um mit dem Nachfolger des Petrus den gekreuzigten, gestorbenen und
auferstandenen Herrn Jesus Christus zu feiern. Ich richte meinen ehrerbietigen Gruß auch
an den Präsidenten der Republik und an die libanesischen Autoritäten, an
die Verantwortlichen und an die Mitglieder der anderen religiösen Traditionen,
die hier in dieser Morgenstunde anwesend sind.
An diesem Sonntag, wo uns das Evangelium nach der wahren Identität Jesu fragt,
sehen wir uns mit den Jüngern auf die Straße versetzt, die zu den Dörfern
der Gegend von Cäsarea Philippi hinaufführt. "Ihr aber, für wen
haltet ihr mich?" (Mk 8,29), fragt sie Jesus. Der für diese Fragestellung
gewählte Zeitpunkt ist nicht ohne Bedeutung. Jesus befindet sich an einem entscheidenden
Wendepunkt seines Lebens. Er geht hinauf nach Jerusalem, an den Ort, wo sich durch
das Kreuz und die Auferstehung unser zentrales Heilsereignis vollzieht. Und gleichfalls
in Jerusalem wird am Ende aller dieser Ereignisse die Geburtsstunde der Kirche stehen.
Und als Jesus in diesem entscheidenden Augenblick zuerst seine Jünger fragt: "Für
wen halten mich die Menschen?" (Mk 8,27), geben sie ihm ganz unterschiedliche
Antworten: Johannes der Täufer, Elija, ein Prophet! Wie im Laufe all der Jahrhunderte
liefern auch heute noch jene, die auf ihrem Weg Jesus gefunden haben, ihre Antworten.
Es sind Annäherungen, die helfen können, den Weg der Wahrheit zu finden.
Aber ohne unbedingt falsch zu sein, bleiben sie dennoch ungenügend, denn sie
gelangen nicht zum Kern der Identität Jesu. Nur wer zustimmt, ihm auf seinem
Weg zu folgen, in Verbundenheit mit ihm in der Gemeinschaft der Jünger zu leben,
kann eine wahrhaftige Kenntnis von ihm haben. Da wird nun Petrus, der einige Zeit
mit Jesus gelebt hat, seine Antwort geben: "Du bist der Messias" (Mk 8,29).
Zweifellos eine richtige Antwort, aber dennoch ungenügend, so dass sich Jesus
zu einer Präzisierung veranlasst sieht. Er ahnt, dass die Leute im Hinblick
auf falsche irdische Hoffnungen sich dieser Antwort für Pläne bedienen
könnten, die nicht seine Pläne sind. Er lässt sich nicht auf die rein
menschlichen Attribute eines von vielen erwarteten irdischen Befreiers einschränken.
Mit der Ankündigung an seine Jünger, er werde leiden müssen und vor
seiner Auferstehung dem Tod ausgeliefert werden, will ihnen Jesus begreiflich machen,
wer er in Wahrheit ist: ein leidender Messias, ein dienender Messias und kein allmächtiger
politischer Befreier. Er ist der bis zum Verlust seines Lebens dem Willen seines
Vaters gehorsame Knecht. Das verkündete schon in der ersten Lesung der Prophet
Jesaja. Jesus widerspricht also dem, was viele von ihm erwarteten. Seine Aussage
schockiert und verwirrt. Und man kann den Einwand des Petrus verstehen, der ihm Vorwürfe
macht und für seinen Meister Leiden und Tod absolut ablehnt! Jesus geht streng
mit ihm um und macht ihm begreiflich, dass jeder, der sein Jünger sein will,
akzeptieren muß, Diener zu sein, so wie er sich zum Diener gemacht hat.
Sich in die Nachfolge Jesu zu stellen, heißt sein Kreuz zu nehmen, um ihn auf
seinem Weg zu begleiten, einem beschwerlichen Weg, der nicht der Weg der Macht oder
des irdischen Ruhmes ist, sondern der Weg, der notwendigerweise zur Entsagung führt
und darin besteht, sein Leben für Christus und das Evangelium zu verlieren,
um es zu retten. Denn wir sind sicher, dass dieser Weg zur Auferstehung, zum wahren
und endgültigen Leben mit Gott führt. Der Entschluss, Jesus Christus zu
begleiten, der zum Diener aller geworden ist, erfordert eine immer größere
Vertrautheit mit ihm, indem wir aufmerksam sein Wort hören, um daraus die Inspiration
für unser Tun zu schöpfen. Mit der Ausrufung des Jahres des Glaubens, das
am kommenden 11. Oktober beginnen wird, war ich bestrebt, dass sich jeder Gläubige
auf neue Weise wieder auf den Weg der Umkehr des Herzens begeben kann. Während
dieses ganzen Jahres will ich euch daher von Herzen dazu ermutigen, euer Nachdenken über
den Glauben zu vertiefen, um ihn bewusster zu machen und eure Anhänglichkeit
zu Christus Jesus und zu seinem Evangelium zu festigen.
Liebe Brüder und Schwestern, der Weg, auf dem uns Christus führen will,
ist ein Weg der Hoffnung für alle. Die Herrlichkeit Jesu wird in dem Augenblick
offenbar, wo er in seinem Menschsein am schwächsten erscheint: besonders bei
seiner Menschwerdung und am Kreuz. Deshalb offenbart Gott seine Liebe dadurch, dass
er sich zum Knecht macht, sich uns hingibt. Ist das nicht ein ganz außergewöhnliches
Geheimnis, das anzunehmen uns manchmal schwerfällt? Selbst der Apostel Petrus
wird es erst später begreifen.
In der zweiten Lesung hat uns der heilige Jakobus daran erinnert, dass diese Nachfolge
Jesu, um glaubwürdig zu sein, konkrete Handlungen verlangt. "Ich zeige
dir meinen Glauben aufgrund der Werke" (Jak 2,18). Es ist für die Kirche
ein zwingendes Erfordernis zu dienen und für die Christen, nach dem Vorbild
Jesu wahrhaftige Diener zu sein. Der Dienst ist ein fundamentales Element der Identität
der Jünger Christi (vgl. Joh 13, 15-17). Berufung des Christen und der Kirche
ist es zu dienen, wie der Herr selbst es getan hat: unentgeltlich und allen, ohne
Unterschied. So müssen sie der Gerechtigkeit und dem Frieden dienen; in einer
Welt, wo die Gewalt ihren Todes- und Vernichtungszug unaufhörlich ausweitet,
ist es eine Dringlichkeit, sich für eine brüderliche Gesellschaft, für
den Aufbau der Gemeinschaft einzusetzen! Liebe Brüder und Schwestern, ich bitte
den Herrn besonders darum, dieser Region des Nahen Ostens Diener des Friedens und
der Versöhnung zu senden, damit alle in Frieden und würdig leben können.
Das ist ein wesentliches Zeugnis, das die Christen in Zusammenarbeit mit allen Menschen
guten Willens hier erbringen sollen. Ich rufe alle dazu auf, für den Frieden
zu arbeiten. Jeder auf seiner Ebene und dort, wo er sich befindet.
Der Dienst muß weiterhin im Zentrum des Lebens der christlichen Gemeinschaft
selbst stehen. Jedes Amt, jede Aufgabe in der Kirche sind zuerst ein Dienst an Gott
und an den Brüdern! Dieser Geist muß alle Getauften gegenseitig beseelen,
besonders durch ein wirksames Engagement gegenüber den Ärmsten, den Ausgegrenzten,
den Leidenden, damit die unveräußerliche Würde jedes Menschen gewahrt
werde.
Liebe Brüder und Schwestern, die ihr körperlich oder in eurem Herzen leidet,
euer Leiden ist nicht vergeblich! Der dienende Christus ist allen Leidenden nahe.
Er ist bei euch. Mögt ihr auf eurem Weg Brüder und Schwestern finden können,
die konkret von seiner liebevollen Gegenwart Zeugnis geben, die davon Zeugnis geben,
dass er euch nicht im Stich lassen wird! Seid durch Christus voller Hoffnung!
Und ihr alle, liebe Brüder und Schwestern, die ihr gekommen seid, um an dieser
Messfeier teilzunehmen, bemüht euch, dem Herrn Jesus immer gleichförmiger
zu werden, ihm, der sich für das Leben der Welt zum Diener aller gemacht hat.
Gott segne den Libanon, er segne alle Völker dieser geliebten Region des Nahen
Ostens und schenke ihr seinen Frieden. Amen.
Quelle:
domradio.de (16.09.2012): Die Papstpredigt beim Abschlussgottesdienst in Beirut 16.09.2012,
URL:
www.domradio.de (Abrufdatum: 17.09.2012).
Im Wortlaut
domradio.de dokumentiert, was der Papst beim Angelusgebet sagte. Er sprach nach
dem Gottesdienst in Beirut, am 16. September 2012. (Quelle: Radio Vatikan)
Liebe Brüder und Schwestern,
wenden wir uns jetzt an Maria, Unsere Liebe Frau vom Libanon, um die sich die Christen
und die Muslime wieder finden. Bitten wir sie um ihre Fürsprache bei ihrem göttlichen
Sohn für euch und ganz besonders flehen wir um das Geschenk des Friedens für
die Einwohner Syriens und der Nachbarländer. Ihr wißt sehr wohl um die
Tragödie der Auseinandersetzungen und der Gewalt, die so viele Leiden verursacht.
Leider ist das Dröhnen der Waffen weiter zu hören wie auch das Schreien
der Witwen und Waisen! Die Gewalt und der Haß überfallen das Leben, und
die Frauen und Kinder sind die ersten Opfer. Warum so viele Greuel? Warum so viele
Tote? Ich rufe deshalb die Internationale Gemeinschaft an! Ich appelliere deshalb
an die arabischen Länder, damit sie als ihre Brüder gangbare Lösungen
vorschlagen, die die Würde jedes Menschen, seine Rechte und seine Religion achten!
Wer Frieden stiften will, muß aufhören, den anderen als ein Übel
anzusehen, das zu beseitigen ist. Es fällt nicht leicht, im anderen einen Menschen
zu sehen, der zu achten und zu lieben ist; doch ist eben dies notwendig, wenn man
Frieden stiften möchte, wenn man Brüderlichkeit will (vgl. 1 Joh 2,10-11;
1 Petr 3,8.12). Gott gebe eurem Land, gebe Syrien und dem Nahen Osten das Geschenk
des Friedens der Herzen, das Schweigen der Waffen und das Aufhören jeder Gewalt!
Mögen die Menschen doch begreifen, daß sie alle Brüder sind! Maria,
die unsere Mutter ist, versteht unsere Sorgen und Nöte. Mit den anwesenden Patriarchen
und Bischöfen stelle ich den Nahen Osten unter ihren mütterlichen Schutz
(vgl. Propositio 44). Mögen wir uns mit Gottes Hilfe bekehren, um leidenschaftlich
am Aufbau des Friedens zu arbeiten, der notwendig ist für ein einträchtiges
Leben unter Brüdern, welcher Herkunft und welcher religiöser Überzeugung
auch immer sie sind.
Beten wir nun: Angelus Domini nuntiavit Mariae …
Quelle:
domradio.de (16.9.2012): Das Angelusgebet im Libanon,
URL:
www.domradio.de/aktuell/84043/das-angelusgebet-im-libanon.html (Abrufdatum: 17.09.2012).
Herr Präsident,
meine Herren Präsidenten des Parlaments und des Ministerrats,
Vertreter des Parlaments und der Regierung,
Eure Seligkeiten und Brüder im Bischofsamt,
werte Vertreter des öffentlichen und des religiösen Lebens,
liebe Freunde!
Da nun der Augenblick des Abschieds gekommen ist, verlasse ich mit Wehmut den geliebten Libanon. Ich danke Ihnen, Herr Präsident, für Ihre Worte und dafür, daß Sie zusammen mit der Regierung - deren Vertreter ich grüße - die Organisation der verschiedenen Ereignisse während meines Aufenthalts bei Ihnen durch die Leistung der verschiedenen Dienste des Staates und des privaten Bereichs auf bemerkenswerte Weise unterstützt haben. Ich danke auch Patriarch Bechara Boutros Raï und allen anwesenden Patriarchen sowie den orientalischen und lateinischen Bischöfen, den Priestern und den Diakonen, den Ordensmännern und Ordensfrauen, den Seminaristen und den Gläubigen, die sich aufgemacht haben, um mich zu empfangen. Mein Besuch war so, als wäre Petrus zu euch gekommen, und ihr habt mich mit der Herzlichkeit empfangen, die ein Wesenszug eurer Kirchen und eurer Kultur ist.
Mein Dank geht besonders an das ganze libanesische Volk, das ein schönes und reiches Mosaik darstellt und es vermocht hat, dem Nachfolger des Petrus durch den vielgestaltigen und besonderen Beitrag jeder Gemeinde seinen Enthusiasmus zu bekunden. Herzlich danke ich den ehrwürdigen Schwesterkirchen und den protestantischen Gemeinschaften. Ein besonderer Dank gilt den Vertretern der muslimischen Gemeinschaften. Während meines gesamten Aufenthalts konnte ich feststellen, wie eure Anwesenheit zum Gelingen meiner Reise beigetragen hat. Die arabische Welt und die ganze Menschheit werden gesehen haben, wie sich Christen und Muslime vereinen, um den Frieden zu feiern. Im Nahen Osten ist es Tradition, den Gast, der sich auf der Durchreise befindet, mit Aufmerksamkeit und Respekt zu empfangen; und das habt ihr getan. Dafür danke ich allen. Aber im Hinblick auf Achtung und Respekt habt ihr eine Ergänzung vorgenommen; sie ist mit einem dieser berühmten orientalischen Gewürze vergleichbar, das den Geschmack der Speisen bereichert: Eure Wärme und eure Herzlichkeit haben mir darauf Geschmack gemacht wiederzukommen. Dafür danke ich euch besonders. Möge euch Gott dafür segnen!
Während meines allzu kurzen Aufenthaltes, dessen Anlaß ja vor allem die Unterzeichnung und Übergabe des Apostolischen Schreibens Ecclesia in Medio Oriente war, konnte ich den verschiedenen Teilen eurer Gesellschaft begegnen. Es gab Gelegenheiten, die eher offiziellen Charakter hatten, und andere, die von größerer Vertraulichkeit geprägt waren, Augenblicke von großer religiöser Dichte und inbrünstigem Gebet, und noch weitere, die vom Enthusiasmus der Jugend geprägt waren. Ich danke Gott für diese mir gewährten Gelegenheiten, für die anspruchsvollen Begegnungen, die ich haben konnte, und für das Gebet, das von allen und für alle im Libanon und im Nahen Osten dargebracht wurde - jedes Gebet, unabhängig von seinem religiösen Ursprung oder dem religiösen Bekenntnis, aus dem es kommt.
HiramIn seiner Weisheit hat Salomon den König von Tyrus bewegt, zum Bau eines Haus für den Namen des Herrn, eines Heiligtums für immer (vgl. Sir 47,13), beizutragen. Und Hiram, an den ich bei meiner Ankunft erinnert habe, sandte Holz, das von Zedern aus dem Libanon stammte (vgl. 1 Kön 5,22). Mit Vertäfelungen aus Zedernholz, die mit eingeschnitzten Blütenranken verziert waren, wurde der Innenraum des Tempels ausgestattet (vgl. 1 Kön 6, 8). Der Libanon war im Heiligtum Gottes, gegenwärtig. Könnte der heutige Libanon, könnten seine Bewohner doch weiterhin im Heiligtum Gottes anwesend sein! Könnte der Libanon weiterhin ein Ort sein, wo die Männer und Frauen in Eintracht und in Frieden miteinander zu leben vermögen, um der Welt nicht nur das Zeugnis von der Existenz Gottes - das war das erste Thema der vergangenen Synode - zu geben, sondern ebenso das Zeugnis von der Gemeinschaft zwischen den Menschen - dem zweiten Thema der Synode - wie es auch immer um ihre politische, gemeinschaftliche und religiöse Sensibilität steht!
Ich bete zu Gott für den Libanon, damit er im Frieden lebe und mutig allem widerstehe, was ihn zerstören oder bedrohen könnte. Ich wünsche dem Libanon, daß er weiterhin die Vielfalt religiöser Traditionen zuläßt und daß er nicht auf die Stimme jener hört, die sie verhindern wollen. Ich wünsche dem Libanon, daß er die Gemeinschaft unter allen seinen Bewohnern stärkt, was auch immer ihre Herkunft und Religionszugehörigkeit sei, indem er alles entschieden zurückweist, was zum Auseinanderbrechen führen könnte, und sich mit Entschlossenheit für die Brüderlichkeit entscheidet. Da gibt es gottgefällige Blüten, Tugenden, die möglich sind und für die es angebracht wäre, sie durch tiefere Verwurzelung zu festigen.
Die Jungfrau Maria, die von den Gläubigen der hier anwesenden Konfessionen mit frommer Hingabe und Zärtlichkeit verehrt wird, ist ein zuverlässiges Vorbild, um auf dem Weg zu einer gelebten und glaubwürdigen Brüderlichkeit voranzukommen. Das hat der Libanon gut verstanden, als er vor einiger Zeit den 25. März zum Feiertag erklärt hat und damit allen seinen Bewohnern gestattet, ihre Einheit in froher Gelassenheit leben zu können. Möge die Jungfrau Maria, deren alte Heiligtümer in eurem Land so zahlreich sind, euch weiterhin begleiten und inspirieren!
Gott segne den Libanon und alle Libanesen! Er möge nicht aufhören, sie an sich zu ziehen, um sie an seinem ewigen Leben teilhaben zu lassen! Er erfülle sie mit seiner Freude, seinem Frieden und seinem Licht! Gott segne den ganzen Nahen Osten! Auf jeden und auf jede von euch rufe ich aus ganzem Herzen die Fülle göttlicher Segnungen herab. ?????????? ?????? ???????? [Gott segne euch alle!].
Quelle:
domradio.de (16.09.2012): Die Abschiedsrede des Papstes am Flughafen von Beirut,
URL: http://www.domradio.de/aktuell/84052/im-wortlaut.html (Abrufdatum: 17.09.2012).
Wie Sie hieraus ersehen können, gibt es eine Vielzahl von christlichen und moslemischen Gruppen. Insgesamt sind es 18 offiziell anerkannte Religionsgruppen im Libanon – und das in einem Land, das nur halb so groß wie Hessen ist bzw. 1/4 so groß wie die Schweiz.
Möge der Papstbesuch, die Appelle des Papstes sowie das Schlussdokument
der Nahost-Synode 2010 (welches er am Ende des Abschlussgottesdiensts
an mehrere geistliche und weltliche Personen übergab) helfen, der gebeutelten
Bevölkerung im ganzen Nahen Osten den Frieden zu bringen!!! Amen**.
(**Amen bei den Christen
deückt die Zustimmung aus (z.B. So sei es))
Der Fernsehsender des Bayrischen Rundfunks strahlte die Sendung "Papst Benedikt XVI. im Libanon" (Gottesdienst aus Beirut) am Sonntag, den 16.9.2012 zwischen 9:00 - 11:00 Uhr aus, ebenso der römisch-katholisch geprägte Privatsender k-tv.
Der christliche libanesische Sender Noursat übertrug die Ereignisse live über den Satelliten Hotbird, so dass es u.a. auch in Deutschland zu sehen war. Alles Französische wurde ins Libanesische (einem arabischen Dialekt) übersetzt. Auch hat u.a. der Fernsehsender Al Jadeed (früher New TV) hat online live übertragen.
Freitag, 14.9.2012 – Samstag, 15.9.2012 – Sonntag, 16.9.2012 Top
Quellen: u.a.