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Libanesischer Reisepass und
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Im Arabischen heißt der Libanon offiziell: Al-Jumuhuriyah al-Lubnaniyah also Libanesische Republik.
Der Libanon ist also eine Republik, genauer gesagt eine parlamentarische Demokratie auf der Basis eines Konfessionsproporzes (Konkordanzdemokratie). Sein offizieller deutscher Name ist „Die Republik des Libanons“.
Einwohner des Libanon:
Es leben ca. 3.5 - 4.3 Millionen Menschen (u.a. ca. 4 - 5% Armenier) auf
10.452 km² Fläche. Aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien
kommen noch knapp 2 Millionen Syrische Flüchtlinge im Libanon
hinzu.
Die letzte Volkszählung wurde 1932
durchgeführt. Vor allem die Christen fürchten, dass bei einer
neuen Volkszählung eventuell herauskommt, dass ihr Anteil an der
Bevölkerung stark gesunken ist und haben Angst, dass die
muslimische Seite nicht mehr einverstanden sein wird, dass laut
Verfassung der Präsident des Landes ein Christ, genauer ein Maronit
sein muss. Damit könnten neue Unruhen im Land aufflammen.
Im Libanon gibt es 18 anerkannte Religionsgruppen. Die Obersten dieser Gruppen wollen Ihre Macht im Staat ausbauen bzw. behalten. Religion und Politik laufen Hand in Hand im Libanon. Ein Erfahrungsbericht Beirut, my love von Andrea Böhm in www.zeit.de (15.8.2015) schildert recht gut die Situation in Beirut.
Vor dem Bürgerkrieg 1975, der gut 15 Jahre gedauert hat, war der Libanon ein Zentrum des internationalen Handelsverkehrs (z.B. Bankzentren, Tourismus und Presse, Verlagswesen). Hier in Deutschland war er auch als „die Schweiz des Orients“ bekannt und viele Deutsche, die sich für Geschichte, Architektur oder den Orient interessierten, haben im Libanon ihren Urlaub verbracht.
Auch heute noch ist der Libanon in diesem Sinne immer noch interessant zu besuchen, aber es gibt noch viel mehr als das zu entdecken z.B. seine schneebedeckten Berge, wie Sie auf dieser Homepage herausfinden werden.
„Libanon“ bedeutet u.a. soviel wie
„Weißes Gebirge“, „außergewöhnlich
weiß“. Damit können die weißen schneebedeckten
Berge im Winter gemeint sein oder die sehr hohen, meist baumlosen Berge,
die weiß aussehen. Das liegt daran, dass der Boden
hauptsächlich aus weißem Kalkstein (Karst) besteht.
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MEZ + 1 Stunde, d.h. im Libanon ist es immer eine Stunde später als in Deutschland, auch wenn in Deutschland Sommerzeit ist. Denn im Libanon haben sie ebenfalls die Sommerzeit eingeführt.
Im Libanon sind ebenfalls Samstag und Sonntag „Wochenende“,
obwohl es sehr viele Moslems gibt. Das liegt vielleicht daran, dass der
Präsident laut Verfassung immer ein Christ ist oder dass der
Libanon bis 1943 französisches Mandat war.
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Mit offiziell 10.452 km² ist der Libanon ungefähr halb so groß wie das Bundesland Hessen (21.114 km²) in Deutschland. Es gibt geschätzt (2006) knapp 4 Millionen Einwohner (Hessen 6 016 300 Einwohner (2005). Mit den Landgewinnung kommen noch ein paar Quadratmeter hinzu.
Der Libanon besitzt ca. 170 km² Wasserfläche. Von der Gesamtfläche ist der Binnengewässeranteil 1,63% (im Vergleich: Deutschland 2,18 %), dabei ist auch zu beachten, dass manche Seen im Sommer austrocknen oder der Pegelstand stark sinkt.
In der Hauptstadt Beirut leben über eine
Millionen Menschen. Damit ist sie auch die größte Stadt im
Libanon.
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Zwei Länder und das Mittelmeer grenzen an den Libanon:
- im Norden und Osten: | Syrien (375 km) |
- im Süden: | Israel (79 km) |
- im Westen: | das Mittelmeer (225 km) |
Die überwiegende Bevölkerung machen die Libanesen aus (ca. 95%). Es gibt wie in jedem Land auch Einwanderer oder Flüchtlinge. Dazu kommen 18 offiziell anerkannte Religionsgruppen. Alle wohnen an der Küste, im Libanongebirge oder in der Bekaa-Ebene. Somit gibt es nicht "den" Libanesen. Aber die orientalische Gastfreundlichkeit, Liebe zum Essen und Feiern und zur Familie ist allen gemein.
Sehr viele Libanesen sind multilingual. Sie sprechen neben Libanesisch (einem arabischen Dialekt), Arabisch auch Englisch oder Französisch oder beides sehr gut. Einige sprechen dazu noch eine bis drei weitere Sprachen. Früher war eher Französisch als Englisch verbreitet. Das Englische hat auf Grund der modernen Wirtschaft und Computer in vielen Bereichen das Französische verdrängt.
Seien Sie auf der Hut und glauben Sie nicht, dass Sie sich immer mit
Ihren Reisebegleitern „unverstanden“ unterhalten
können. Viele Libanesen leben in Deutschland, der Schweiz oder
Österreich und verstehen Deutsch. Diese besuchen
hauptsächlich in den Schulferien ihre Verwandtschaft und Freunde im
Libanon. Auch einige Libanesen im Libanon lernen Deutsch um nach
Deutschland zu gehen.
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Wie in jedem Land gibt es auch im Libanon Ausländer. Hier einige Beispiele:
Deutsche sind im Libanon hoch angesehen. Somit sind Sie, wenn Sie aus
Deutschland kommen, immer willkommen.
Es gibt einige Deutsche, die schon vor 30 - 40 Jahre im Libanon leben
und oft auch dort gearbeitet haben. Viele sind mit einer Libanesin
verheiratet und umgekehrt und gut integriert. Auch heute kommen Deutsche
in den Libanon, um hier z.B. an deutschen Instituten oder in Firmen
(zeitweise) zu arbeiten, aber auch Touristen (meist durch
Studienreisen).
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Einige deutsche Institutionen und Vereinigungen im Libanon sind u.a.:
Weitere:
Sprachschulen:
American Lebanese Language Center Saida (ALLC)
Privates Sprachinstitut
Sidon (Saida) – Saraya
Tel: +961-7-751340
Handy: +961- 3-467 388
Homepage: www.allcs.edu.lb, engl.
Schulen und Universitäten mit Deutschunterricht:
Leider können die Schüler im Libanon kein deutsches Abitur ablegen.
Flüchtlinge im Libanon sind in verschiedenen Zeiten in das Land gekommen. Einer der Organisationen, die sich vor allem palästinensischen und syrischen Flüchtlingen annimmt, ist Ärzte ohne Grenzen.
Religion
Die meisten Armenier sind Christen und gehören fast immer einer
der folgenden religiösen Gruppen an:
Was mich bei einer armenischen kirchlichen Trauung beeindruckt hatte war, dass während der ganzen Messe das Brautpaar sich Kopf an Kopf gegenüberstand. Top
Kultur und Sprache
Die Armenier legen sehr viel Wert auf ihre Tradition und Sprache, die
sie kultivieren. Sie haben auch ein eigenes Alphabet und Schrift
(„Bourj Hammoud“ auf Armenisch:
Պուրճ
Համուտ, arab. برج حمود,
ausgesprochen Bursch Hammuud)) und schicken ihre Kinder auf armenische
Schulen. Es gibt auch eine armenische Universität (Haigazian) im
Stadtteil Geitewe (gesprochen Scheiteewe) in Ost Beirut.
Die Eltern möchten am liebsten, dass ihre Kinder später eine Armenierin bzw. Armenier heiraten um ihre Kultur weiterzuvererben. Natürlich gibt es aber auch vereinzelt Mischehen mit anderen Libanesen.
Der Dialekt der Armenier in Beirut, sie leben hauptsächlich im Armenier Viertel Bourj Hammoud, unterscheidet sich doch sehr von dem Dialekt in Anjar in der Bekaa Ebene.
Die meisten Armenier haben, wenn sie Libanesisch sprechen, einen starken Akzent. Da sie in ihrer armenischen Sprache grammatikalisch nicht zwischen feminin (weiblich) und maskulin (männlich) unterscheiden, ist es ein typischer Fehler ihrerseits, wenn sie Libanesisch oder Hocharabisch sprechen. Verwechselt man als Arabischlernender ebenfalls maskuline und feminine Formen im Arabischen, wird man von den Libanesen gefragt, ob man „Armenier bzw. Armenierin“ sei – obwohl diese normalerweise eine ganz andere Aussprache haben. Top
Armenische Namen
Oft erkennt man armenische Familiennamen im Libanon
an der Endung „-ian“, z.B. Ananian.
Andere typische Namen sind Hagop (Jakob), Harout (m), Vasken (m.),
Arsen (m.), Ara (m.), Ano (f.)... .
Anjar (arabisch عنجر,
armenisch: Անճար)
Der größte Teil der ca. 2.400 Einwohner der Stadt Anjar in
der Bekaa-Ebene sind Armenier. Sie haben 1939 die
„moderne“ Stadt Anjar mit der französischen
Kolonialmacht gegründet. Ihr Armenisch unterscheidet sich doch
sehr von dem Armenisch der in Beirut lebenden Armenier, den
westarmenischen Dialekt.
Es leben über 200.000 - 400.000 palästinensische
Flüchtlinge im Libanon (je nach Quelle erhält man
verschiedene Angaben).
Durch den Israel-Palästina Konflikt, vor allem
nach dem Palästinakrieg (Erster Arabisch-Israelischer Krieg oder
Israelischer Unabhängigkeitskrieg) 1948 sind um
die 100.000 Palästinenser in den Libanon geflüchtet.1967,
nach dem erneuten Palästinakrieg Konflikt kam die zweite Welle in
den Libanon.
Viele Palästinenser leben in Flüchtlingslager.
Zwei Flüchtlingslager südlich von Beirut sind manchen noch
durch die Presse bekannt: Sabra und Schatila
(1982), ein anderes Naher El-Bared (2007). Zuerst
waren es Zeltlager, denn sie hofften auch mit Hilfe der arabischen
Armee schnell wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können,
was jedoch nicht eintrat. Somit wurden aus den Zelten in den
Flüchtlingslagern von einst illegal aufgebaute Gebäude.
Die Palästinenser im Libanon wurden aus politischen Gründen
nicht integriert. Sie durften die Flüchtlingslager nicht
verlassen ohne dass sie die Unterstützung der UNRWA (United
Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near
East) verlieren. Außerdem hatten sie viele Verbote und
Einschränkungen im Bildungs- und Arbeitsbereich. Auf Grund dieser
Situation orientierten sie sich in den Flüchtlingslagern nach
Familienzugehörigkeit und Herkunft. Damit entstanden innerhalb
der Lager getrennte Viertel.
Eine Palästinenserin hatte mir im März 2015 in Deutschland
erzählt, dass vor ein paar Jahren eine Verwandte bei einer
Erhebung in den Lagern mitgeholfen habe. Dabei stellte sich angeblich
heraus, dass z.T. nur noch 50% in den palästinensischen Lagern
wirklich Palästinenser sind. Einige Palästinenser
hätten auch außerhalb des Lagers eine Mietwohnung gefunden,
andere Gastarbeiter seinen in die Flüchtlingslager gezogen - sehr
wahrscheinlich, da die Mieten hier wesentlich günstiger sind als
im immer teuer werdenden Beirut.
Top
Nur die reichen Palästinenser, die sich aus der Liste der UNRWA streichen ließen und sich bei der Direktion für Angelegenheiten der palästinensischen Flüchtlinge im Innenministerium registrieren ließen erhielten das Reisedokument „Document de voyage“. Dort stand im Feld Nationalität: Palästinenser.
Über die inzwischen mehr als vierzehn Flüchtlingslager hat die libanesische Regierung fast keine Hoheitsgewalt. Ihr Ziel und Möglichkeit Frieden im Nahen Osten zu erreichen ist, dass die damals 1948 – nach der Gründung des Staates Israels in ihrer Heimat Palästina – geflohenen Flüchtlinge wieder zurückkehren.
Hier einige palästinensische Flüchtlingslager (arab. muchayyam):
Nur die reichen Palästinenser, die sich aus der Liste der UNRWA streichen ließen und sich bei der Direktion für Angelegenheiten der palästinensischen Flüchtlinge im Innenministerium registrieren ließen erhielten das Reisedokument „Document de voyage“. Dort stand im Feld Nationalität: Palästinenser.
Selbst, wenn die Palästinenser einen libanesischen Reisepass
erhalten, ist dieser braun kartoniert mit der Aufschrift
„Libanesische Republik – Reisepass für
palästinensische Flüchtlinge“. Bei den Angaben zur
Person steht statt dem Geburtsdatum nur das Geburtsjahr da. In manchen
Pässen steht sogar für Staatsangehörigkeit „wird
noch ermittelt“. Außerdem gibt es kein Feld für die
Unterschrift des Passinhabers.
Die Palästinenser, die aus dem Libanon nach Deutschland
flüchteten hatten einen Reisepass „Document de
voyage“. In Deutschland werden sie auch
„Libano-Palästinenser“ genannt und sind meist als
„staatenlose“ bzw. als „ungeklärte
Staatsangehörige“ aufgenommen.
1998 war der „normale“ libanesische Reisepass noch bordeaux, seit ca. 2000 ist er dunkelblau.
Quelle u.a.: Ralph Ghadban: Sind die
Libanon-Flüchtlinge noch zu integrieren?
Es gibt grob geschätzt ca. 5.000 - 10.000 Kurden, ca. 50.000 stammen aus dem Irak. Die meisten wohnen in der Nähe von Beirut.
Seit neuerer Zeit gibt es auch etliche christliche Iraker,
die auf Grund ihrer Religion in ihrem Heimatland um ihr Leben
fürchten und in den Libanon flohen.
Stand 2008: 50.000 irakische Flüchtlinge haben es in den Libanon
geschafft. Allerdings müssen sie selbst schauen, wie sie sich
über Wasser halten können und nicht als „illegale
Einwanderer“ gelten.
Bis heute kümmert sich der Libanesische Staat nicht um die
Flüchtlinge. Sie bekommen auch keine dauerhafte Aufenthalts- bzw.
Arbeitsgenehmigung, aber zurück in ihr Heimatland Irak getrauen
sich die christlichen Iraker nicht.
Quelle u.a.:
Karin Leukefeld: Als "Illegale" in Libanon. Traumatisiert von Tod,
Gewalt und Drohungen in der Heimat
Pressespiegel vom 17.05.11 09:20 auf www.flf-tayyar.de: „Christliche Irak-Flüchtlinge wollen weg
aus Syrien und Libanon“, (nicht mehr online)
Insgesamt gibt es heute ca. 150.000 Mhallamis, davon 50.000 im
Libanon (60.000 in der Türkei, 15.000 in Deutschland). Sie sind
wie die Libanesen semitischer Herkunft, genauer Assyrier (Christen des
Vorderen Orients). Der genaue Ursprung wird jedoch bis heute
diskutiert. Ursprünglich sprachen sie aramäisch, heutzutage
aber sprechen sie einen nordmesopotanischer Arabischer Dialekt (qiltu)
und gehören einer sunnitische Gruppe (Madhhab) an.
Sie kommen aus etwa 40 - 50 Dörfern aus der
Südost-Türkei, in denen sie meist einen arabischen Dialekt
sprechen. Daher werden sie von den türkischen Kurden nicht als
Kurden anerkannt.
Aus wirtschaftlichen Gründen sind sie in den 30er Jahren in den
Libanon ausgewandert, wo sie besser leben konnten als in ihrer Heimat.
Daraufhin folgte zehn Jahre später eine große Welle in den
Libanon nach. Auch zwei Jahrzehnte später kamen noch Mhallami
nach. Im Libanon werden die Mhallami in Tripoli „Mardelli“
genannt (nach ihrem Herkunftsgegend Mardin in der heutigen
Südost-Türkei) und als Araber angesehen. Durch den Einfluss
von dem Politiker Abdul Hamid Karameh wurde 1947 die kleine Gruppe in
Tripoli eingebürgert und sozial, ökonomisch sowie kulturell
integriert. Top
Die in Beirut lebenden Mhallami, und das sind die meisten, werden dagegen als Kurden angesehen. Da sie bis heute nicht eingebürgert sind, leben sie weiterhin in Ghettos und Armenviertel und haben eine hohe Analphabetisierungsrate, denn sie haben kein Entgegenkommen bzw. Hilfe vom libanesischen Staat. Sie waren bzw. sind auf sich gestellt und lebten ihre dörflichen Streitigkeiten, die sie aus der Türkei mitbrachten, im Libanon weiter aus. Aus dieser sozialen Lage sind viele am Anfang des Bürgerkriegs nach Deutschland geflüchtet.
Die Kirmanci-Kurden in Beirut sowie in der Türkei (sie sprechen den kurdischen Kirmanci-Dialekt) sehen sie im Gegensatz zu den Leuten aus Tripoli als „Mhallami“ an, da sie von dem türkisch-kurdischen Aktivisten und Politiker Kamoran Badir Khan (auch Kamuran Ali Bedirxan) als Kurden bezeichnet wurden.
Im Libanon leben sie meist in Beirut als Staatenlose in Ghettos. Vor dem Bürgerkrieg waren sie zwischen 70.000 - 100.000.
Nach Ausbruch des Bürgerkriegs im Libanon 1975 -1976 wurden ihre Armenviertel in Beirut gezielt zerstört. Sehr viele der armen Mhallami-Kurden suchten daraufhin Asyl in West Europa und Deutschland. Nach dem Fall der Mauer am 3.10.1990 kamen ca. 7.000 Mhallami-Kurden nach Deutschland.
Quelle u.a.: Ralph Ghadban: Sind die Libanon-Flüchtlinge noch zu integrieren?
Seit den Unruhen Anfang 2011 in den arabischen Ländern (Arabischer Frühling), so auch in Syrien seit März 2011, flüchten viele Syrer – vor allem seit dem Bürgerkrieg in Syrien im Herbst 2011 – in den Libanon, in die Türkei und nach Jordanien. Da das Thema leider momentan kein Ende nimmt und mein Artikel immer größer wurde, ist er nun separat zu finden unter Politik - Syrische Flüchtlinge. Top
Viele libanesische Familien holen sich Kindermädchen, die auch im Haushalt mithelfen müssen, aus Ländern wie Sri Lanka, Eritrea, Sudan, Philippinen, Somalia, Vietnam, Indien und Pakistan. Sie alle werden von den Libanesen „Sirilankiyeh“ genannt, obwohl nicht alle aus Sri Lanka stammen. Nennt man eine Libanesin „Sirilankiyeh“, hat es immer eine (leicht) negative Bedeutung. Wenn sie bei den Libanesen in der Wohnung leben, müssen ihre „Besitzer“ einen hohen Preis an die Vermittlungsagentur bezahlen und sind auch für die Gesundheitsversorgung ihrer Angestellten verantwortlich. Sie müssen für die Arztbesuche aufkommen, ihnen einmal alle zwei Jahre Urlaub geben und den Flug bezahlen, so dass sie zu ihren Familien im Heimatland fliegen können.
Je nachdem wie lange die Kinder mit dem Kindermädchen zusammen sind, lernen diese auch deren Sprache und fühlen sich manchmal mehr dem Kindermädchen als der Mutter hingezogen. Große Tränen fließen dann, wenn das Kindermädchen wieder in ihr Heimatland zurückkehrt oder dort Urlaub macht um ihre eigene Familie und Kinder zu sehen.
Oft arbeiten auch Gastarbeiter-Ehepaare im Libanon und bekommen hier Kinder. Der Mann arbeitet dann oft als Hausmeister und sie leben in einem kleinen Minizimmer am Eingang des Hauseingangs. Darin dürfen sie kostenlos wohnen, wenn er sich um die Belange des Hauses kümmert. Manchmal bekommt er auch einen kleinen Monatslohn ausbezahlt. Er und/oder seine Frau sammeln die Abfalltüten vor der Haustür der Wohnungen an bestimmten Wochentagen oder gar täglich und werfen sie in die etwas entfernten Müllcontainer. Mülltrennung gibt es im Libanon noch nicht bzw. nur als Rarität. Sie putzen auch die Treppe regelmäßig oder machen Einkäufe um die Ecke für die Hausbewohner, natürlich mit einem kleinen Entgelt. Manchmal haben sie auch zusätzlich kleine Nebenjobs in der Umgebung.
Wenn die libanesischen Frauen Unterstützung zu Hause brauchen, holen sie sich auch Frauen z.B. aus Sri Lanka für ein paar Stunden zu sich. Oft geschieht dies durch Mundpropaganda. Es wird ein Stundenlohn ausgehandelt, der dann ohne Quittung nach getaner Arbeit bar ausbezahlt wird.
Die Gastarbeiter sprechen oft nur ganz gebrochenes Englisch. Viele lernen in der Familie Libanesisch, aber oft auch nur gebrochen, da die Libanesen dann um verstanden zu werden rudimentäres Libanesisch (Ausländerlibanesisch) sprechen.
Am Sonntag haben sie meist frei. Dann sieht man sie auch verstärkt elegant (in ihren traditionellen Kleider) gekleidet und geschminkt auf den Straßen. Sie treffen sich meist mit Landsleuten. Leider gibt es auch hier Gruppen, welche die einigen Landsleuten auf ihre Seite gewinnen und sie dann illegal für sich arbeiten lassen und ausbeuten. Oft behalten sie die Pässe ihrer ‚Angestellten’.
Natürlich gibt es auch offizielle Büros bzw. Agenturen, an die man sich wenden kann, wenn man jemanden für den Haushalt benötigt.
Die Gastarbeiter sparen sich das verdiente Geld und überweisen es regelmäßig zu ihren Familien in ihren Heimatländern.
Im Allgemeinen sind die Syrer nicht gerne angesehen bzw. werden von der Bevölkerung meist nur geduldet, was wohl geschichtlich bedingt ist. Sie sind sehr billige Arbeiter bzw. Tagelöhner und drücken dadurch auch den Lohn mancher Berufsgruppen. Sie arbeiten hauptsächlich auf dem Bau und schlafen bei warmem Wetter oft in den halbfertigen Gebäuden.
Das wenig verdiente Geld, sparen sie sich, denn in Syrien ist es sehr viel wert: nach ein paar Jahren können sie sich dann z.B. ein schönes Haus in Syrien leisten.
Die Libanesen munkelten vor dem syrischen Bürgerkrieg (jetzt auch noch?), dass der syrische Geheimdienst immer noch seine Spione als Taxifahrer oder als andere Arbeiter bzw. Tagelöhner in den Libanon schickt. Durch ihren ähnlichen aber doch nicht gleichen arabischen Dialekt wissen die Libanesen jedoch sofort woher sie kommen. Dies bedeutet natürlich nicht automatisch, dass jeder Syrer ein Spion ist!
Durch den Krieg in Syrien sind nun sehr viele in die Nachbarländer Türkei und Jordanien geflüchtet. Die meisten syrischen Flüchtlinge sind aber im Libanon. Mehr zu diesem Thema finden Sie unter auf der Webseite unter dem Menüpunkt Politik: Syrische Flüchtlinge.
Viele Libanesen behaupten seit dem 19. Jahrhundert keine Araber – sondern Phönizier zu sein (Phönizianismus). Auf diese Abstammung sind sie sehr stolz. Mehr zu den Phönizier auch unten bei Erstaunliche Fakten über den Libanon – Wussten Sie, dass… - Geschichte.
Da man in den westlichen Ländern oft nur wenig über den Libanon, seine Landschaft und Bevölkerung weiß, möchte ich hier mit einigen (europäischen) Klischees aufräumen und kurz einige typischen Eigenheiten aufzeigen:
Man muss bei Verallgemeinerungen was einen Libanesen ausmacht besonders im Libanon verschiedene Punkte im Auge behalten:
Da sich jeder im Ausland meist anders verhält als in seinem
gewohnten Umfeld bzw. in der Heimat, hier mein Rat an alle, die eine
Libanesin oder einen Libanesen heiraten bzw. mit ihr/ihm einfach nur
zusammen ziehen wollen (was im Libanon verpönt ist):
Wenn Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner im Ausland kennen gelernt haben,
gehen Sie mit ihr/ihm in den Libanon zu ihrer/seiner Familie und
beobachten Sie, wie sie/er mit den Familienmitgliedern wie Eltern und
Geschwistern umgeht und wie mit den FreundInnen. Behalten Sie auch im
Hinterkopf, dass, wenn Sie mit in den Libanon fliegen, die Leute denken,
dass Sie entweder die Zukünftige/der Zukünftige sein werden.
Es wird oft nicht geglaubt, dass man nur eine gute Bekannte/guter
Bekannter ist, selbst wenn dies der Fall sein sollte.
Die Familie des Partners im Heimatland kennen zu lernen
ist allgemein auch ratsam, wenn man eine „ganz besondere
Person“ aus einem anderen Kultur- oder Religionskreis kennen lernt
und mit ihr/ihm zusammenziehen möchte.
Im Film Nicht ohne meine Tochter wird gezeigt, wie Betty
Mahmoody 1984 schockiert über das Verhalten ihres
Ehemanns in seiner Heimat Iran war - und dass er ohne ihr Wissen plante,
im Iran zu bleiben. Er ordnete sich in seiner Heimat wieder den
Traditionen ein und nahm seine Rolle als iranischer Ehemann ein. Er war
nicht mehr der an US-Amerika angepasster Ehemann, den Betty
kennengelernt hatte und kannte. Denn er hatte wohl Angst: Wenn er sich
nicht den Traditionen seiner Familie bzw. Verwandten und den Traditionen
seines Heimatlandes unterordnet, würde er sehr wahrscheinlich von
der Familie zurechtgewiesen (was man auch im Film sah), beschimpft und
eventuell aus der Familie ausgestoßen werden.
Verstoßung ist für einen Orientalen wie ein Todesurteil.
Die Familie, der Stamm, das ist sein zu Hause. Für einen Orientalen
ist die Familie heilig und äußerst wichtig. Ohne Familie
fühlt er sich hilflos, allein, ausgestoßen, ohne Sicherheit.
Dies ist wohl auch geschichtlich bedingt. Für die meisten
Menschen im Orient ist die Familie bis heute ein heiliges Gut, das sie
(unter Umständen mit allen Mitteln) verteidigen.
Mein Tipp: Reden Sie nie schlecht über ein Familienmitglied
des anderen. Beschimpfen Sie nie ein Familienmitglied des
anderen! Eigentlich sollte man nie schlecht über
einen reden, schon gar nicht hinter seinem Rücken, oder
gar beschimpfen.
Natürlich ist das Kennenlernen der Heimat und Familie des Partners
noch lang keine Garantie für ein glückliches Zusammenleben,
aber es kann eventuell später manch unangenehmen
Überraschungen vorbeugen.
Es gibt einige Rundmails und Seiten im Internet, auf denen sich
Libanesen humorvoll selber den Spiegel vorhalten. Die unten
aufgelisteten Aussagen sind auch mit Humor zu lesen! Trotz alle dem
geben sie einen Einblick in das soziale Leben im Libanon.
Einige dieser Aussagen habe ich aus dem Englischen ins Deutsche
übertragen und versucht nach Themen zu gliedern. Viel Spaß
beim Lesen.
Sprache
z.B. | Satz 1: | „Okay, merci kteer, yallah
bye!“ (Ok, vielen Dank, ok tschüss.) |
Satz 2: | „Hi, kifak, ça va?“ (Hallo, wie geht’s dir, geht’s gut?) |
Auto und Verkehr
Mode – Äußeres
Gestik und Mimik
Einstellung
Ausländer
Familie
Leute allgemein
Beziehungen, Vitamin B (lib. wasta)
Berühmtheiten
Besitz – Geld
Gesundheit
Telefon
Fares Karam: El Tannoura
Ehab Tawfik: Allah 3alek Ya Sidi
TopBeide Lieder sind Stimmungsmacher und sorgen für gute Laune und sind lustig.
Sport
Reisepass – Visum
Essen
Religion
Sonstiges
Ende
Quellen:
"are you lebanese 100%" auf
http://ihabnet.6te.net/areyoulebanese100.htm (Juni 2012)
Auf YouTube:
gelesen am 12.06.2011:Top
von „lebgirlz“: „You Know You are Lebanese When... “
von LekCraziiLebo: „Echte Libanesen“ (auf Youtube Juni 2012)
Ein ganz kurzes stark vereinfachtes Schema:
Reichen + Schickeria: dicke Mercedes etc.
Mittelschicht: verarmt mehr und mehr.
Wenn sie ausgehen, kleiden sie sich mit Markenartikeln und die Frauen
sind top geschminkt.
Untere Schicht: arm,
aber man sieht keine Obdachlosen auf der Straße schlafen,
da die libanesische Familie bzw. Großfamilie als soziales Netz
fungiert.
Libanesen selbst betteln nicht auf den Straßen. Die Bettler
bzw. die Kinder, welche zwischen den Autos verschiedene Dinge verkaufen
oder die Fenster putzen wollen, sind meist Zigeuner, zunehmend
auch syrische Flüchtlingskinder. Auch
sie haben im Libanon einen schlechten Ruf.
Die Zigeuner und Beduinen leben hauptsächlich in
der Bekaa-Ebene, manche auch an der südlichen Grenze des Libanon.
Sie sind in verschiedene Stämme aufgeteilt, denen sie treu ergeben
sind. Jeder Stamm spricht seinen eigenen Dialekt. 85% der Kinder
zwischen 4 und 15 Jahren sind Analphabeten.
Seit Jahren hohe Arbeitslosigkeit. Vitamin B ist sehr wichtig – oder sogar das Wichtigste!
TopIm Libanon sieht man kaum Menschen mit (irgendeiner sichtbaren)
Behinderung in der Öffentlichkeit (ausgenommen Straßenbettler,
die meist von Banden dazu angehalten werden).
Gott sei Dank gibt es auch einige Prominente, die sich für
Behinderte einsetzten. Ebenfalls sind verschiedene Organisationen wie anta akhi und SESOBEL vor Ort, die Spenden
auftreiben oder soziale Behinderteneinrichtungen betreiben. Auch von
Deutschland aus wird behinderten Menschen geholfen, wie z.B. durch das Libanon-Projekt der Deutschen
Assoziation des Malteserordens e.V.). Jeder Euro hilft den Menschen.
Wenn Sie nun denken: Ich kann doch nichts in der Welt ändern, und sich fragen: Wie viel Geld kommt dann wirklich bei den Bedürftigen an?, dann lesen Sie doch kurz diese Parabel:
Der Seestern
Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue. Die Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen blieben. "Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende von Seesternen liegen hier", erwiderte der Alte. "Was macht es also für einen Unterschied, wenn du dich hier abmühst?" Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte er: "Für diesen hier macht es einen Unterschied!"
(Quelle: Aufdruck eines Notizbuches, Bestell-Nr. RKW 147, 2010, Kawohl Verlag, 46485 Wesel, Verlag für Jugend und Gemeinde)
Eine Liste zu einigen Hilfsorganisationen finden
Sie im Hauptmenü unter Spenden.
Top
Außer, dass viele Libanesen denken, er/sie sei eine Persönlichkeit, gibt es noch allgemein anerkannte wichtige und interessante Menschen in dem kleinen Libanon.
Die libanesischen Frauen legen sehr viel Wert auf ihr Äußeres. Sie sind aber oft auch von Natur aus sehr schön. So ist es nicht verwunderlich, dass Miss Libanon Wahl von den Libanesen am Fernsehen live mitverfolgt wird. 1971 hat es die Libanesin Georgina Rizk auch bis zur Miss Univers geschafft. Sie war die erste Miss Univers Gewinnerin des Nahen Osten, ein Jahr vorher, 1970, war sie Miss Libanon. Sie ist mit dem berühmten libanesischen Sänger Walid Toufic verheiratet und hat mit ihm zwei Kinder.
Auch sind zu erwähnen: Modedesigner wie Elie Saab (mit eigener gleichnamiger Parfümmarke), die Schauspielerin Leila Karam oder der Filmemacher Mario Kassar.
TopDer Libanon hat auch sehr berühmte Sänger und
Sängerinnen, die in den arabischen Ländern gehört werden
bzw. auch dort Auftritte haben. Einige sind auch in Europa oder Amerika
bekannt.
Als erste Sängerin muss Fairouz genannt werden. Auch Wadia
el-Saafi (Wadih El Safi) und Nasri Shamseddine
dürfen nicht fehlen.
Die neuere Musikergeneration sind Najwa Karam, Haifa
Wehbe, Wael Kfoury, Marcel Khalife.
Ebenso die Rahbani Brüder: die Komponisten
Assi und Mansour, der Produzent Gassan sowie Ziad, der Musiker und
Schauspieler zugleich ist. Es tauchen immer neue Musiker auf.
Bekannter in Europa und Amerika wird Shakira sein,
deren Vater ein Libanese war.
Auch gibt es bemerkenswerte Künstler wie z.B. die Steinhauer Brüder Basbous in dem Ort Rachana.
Berühmte Schriftsteller sind z.B. Khalil Gibran, der Autor des Buches „Der Prophet“ und der Autor Amin Maalouf.
Wichtige Geschäftsleute sind z.B. Nicolas Hayek, der Gründer der Swatch Group (Swatch Uhren) und Carlos Slim Helú, der in Mexiko lebt und 2010 zum ersten Mal den Libanon besuchte. Dieser war laut Forbes Magazine 2011 und 2013 der reichste Mann der Welt und März 2018 der siebt-reichester Mensch.
TopIm Libanon gibt es 18 anerkannte christliche und moslemische Religionsgruppen, darunter auch die Drusen, die hauptsächlich südlich von Beirut im Chouf-Gebirge leben. Die größte christliche Gruppe bildet die Maroniten, die vom syrischen Mönch Maroun abstammen.
Im religiösen Leben spielten im Libanon u.a. der Patriarch und Oberhaupt der Maroniten Nasrallah Boutros Sfeir (Patriarch von 19.4.1986 - 26.2. 2011), seit 2011 sein Nachfolger Béchara Pierre Raï, der schiitische religiöse Führer Musa al-Sadr und der 2010 verstorbene Mohammad Hussein Fadlallah eine große Rolle.
Aus dem Libanon stammten angeblich fünf Päpste ab: Papst Sergius I, Papst Anicetus, Papst Sisinnius, Papst Konstantin I. und Papst Gregor III. Sie stammen allerdings alle aus dem heutigen Syrien.
Es gibt mehrere heiliggesprochene Personen: Charbel Makhlouf (lib. Mar Charbil), Nimatullah al-Hardini (lib. Mar Hardini), Awtel, (lib. Mar Awtel), Mar Dorotheus, Frumentius, Johannes Maron I (auch erster maronitischer Patriarch), Pamphilus von Caesarea, Mar Nohra und die Frauen Rafqa Pietra Choboq Ar-Rayès (kurz: Mart Rafqa) sowie die weniger bekannte Marina von Bithynien, Mar Aquilina, Mart Moura.
Unter den oben genannten Heiligen sind heute noch sehr bekannt: Mar Charbil, Mar Hardini und Rafqa.
TopViele Politiker machten sich einen Namen im Libanon. Einer davon Rafik Hariri, der am 14.2.2005 durch eine Autobombe ums Leben kam. Zu diesem Attentat sollte Ende 2010 in der Nähe von den Haag ein internationales Tribunal stattfinden und die Anklage verlesen werden. Davor haben die Libanesen allerdings große Angst, da sie befürchten, dass erneut ein Krieg ausbrechen könnte, wenn der „angebliche“ Mörder oder die Gruppe bekannt gegeben wird. Gleich nach dem Anschlag wurde Syrien verdächtigt, in neuster Zeit kamen aber auch Gerüchte bzw. Berichte auf, dass eine bestimmte Gruppe bzw. bestimmte Personen der Hisbollah Anhänger hinter dem Attentat stecken sollen. Wahrscheinlich warten sie auch ab, wie sich die in 2011 begonnenen Unruhen in der arabischen Welt weiterentwickeln werden.
Auch in der Medizin und Wissenschaft sind die oft gut ausgebildeten libanesischen Experten vertreten. Sie haben im Libanon, aber auch im Ausland studiert. Viele haben sich auch im Ausland einen Namen gemacht.
Da der Sport nicht groß vom Staat unterstützt wird und vieles
aus eigener Tasche bezahlt werden muss, gibt es nicht desto trotz auch
Olympiagewinner. Der erste war der Ringer Zakaria Chihab.
Er holte sich die Silbermedaille 1952 in Helsinki.
Mehr Informationen dazu und zu den libanesischen
Olympioniken in London 2012 finden Sie auf meiner
Sportseite.
Die Liste wäre noch endlos weiterzuführen. Dazu mehr
später im Kapitel "Gesellschaft und Kultur".
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Der Libanon ist politisch in verschiedene Gebiete aufgeteilt:
Es gibt sechs Gouvernements (bzw. Verwaltungsbezirke) arab. muhafazah, pl. muhafazat محافظة , pl. محافظات, was die höchste Verwaltungsabteilung ist. Sie werden je von einem Gouverneur (oberster Beamte) verwaltet. Ihre Hauptsitze stehen hier in Klammer.
Oft werden bei den Libanon-Einteilungen im Touristensektor Nabatiye und South (Süden) gemeinsam als „Süden“ erwähnt.
Die sechs Gouvernements sind in 25 Bezirke (engl. districts) bzw. Landkreise (arab. aqdya أقضية , sing. caza) aufgeteilt.
Diese Bezirke sind dann wiederum in (pol.) Gemeinden bzw.
Kommunen (arab. baladiyeh بلدية,
engl. municipalities) eingeteilt.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Districts_of_Lebanon
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Die heutige libanesische Flagge ist länglich mit zwei roten
Streifen oben und unten und einen breiteren weißen mit der
grünen Zeder in der Mitte. Korrekterweise muss die Spitze der Zeder
den oberen roten Streifen und der Stamm den unteren roten Streifen
berühren. Es ist falsch, den Stamm braun zu zeichnen! Die Libanon-Zeder
auf der Fahne tauchte zum ersten Mal nach dem Fall des Osmanischen
Reiches auf. Man erinnere sich: Libanon gehörte von 1916 bis 1920
zum Osmanischen Reich.
Das Rot in der Flagge soll das Martyrium symbolisieren. Das Weiß
die schneebedeckten weißen Gipfel der Gebirge im Libanon.
Der erste, der diese Flagge gehisst hatte, war das Parlamentsmitglied Henri
Pharaon. Am 7.12.1943 wurde sie dann auch im Parlament
gehisst und in den Paragraphen 5 der Verfassung aufgenommen.
Quelle u.a.: "Lebanon Flag": auf TOURISM 961 (http://tourism.leb961.com/lebanon/Flag (Juni 2012))
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1990 - 2003 war der libanesische Reisepass noch bordeaux, der neue
Reisepass ist dunkelblau/schwarz.
Auch im Libanon soll der biometrische Reisepass 2010/2011
eingeführt werden.
Seit dem 30.6.2006 müssen alle libanesischen Staatsbürger den Personalausweis (ID) mit Magnetband mit sich führen.
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Banknotenscheine: 100.000, 50.000, 20.000, 10.000, 5.000,
1.000.
Münzen: 500 (golden), 250 (silbern) und 100 (bronzen).
Die 100 LL Münzen werden seit ein paar Jahren nicht mehr benutzt.
Vor dem Syrien-Krieg machten wir meine grobe Umrechnung wie folgt:
30.000 LL = 30 DM = ca. 15 Euro.
Diese Art der Umrechnung verwende ich auch bei Preisumrechnung auf
meiner Internetseite.
Am 1.9.2015: 30.000 LL = 17,50 Euro. Leider stimmen die Umrechnungen
nicht mehr.
Im Libanon hängt das Libanesische Pfund am US-Dollar. Die
Umrechnung blieb konstant bis zum Ausbruch der Wirtschaftskrise im Herbst 2019:
30.000 LL = 20 US-Dollar bzw. 1 US-Dollar = 1.500 LL. So rechneten
auch die Libanesen um.
Sie können im Libanon mit US-Dollar oder in libanesischer
Währung bezahlen.
Bringen Sie am besten Euros oder US-Dollars mit in den
Libanon. Fragen Sie am besten vor Ort, ob es überhaupt
noch Sinn macht zu wechslen und wenn ja für was und wo Sie am
besten wechseln können.
Ausnahme: Bei staatlichen Stellen können Sie nur mit der
libanesischen Währung bezahlen.
Der US-Dollar wird als zweite Währung parallel zur libanesischen in den Geschäften und beim Kaufen von Autos etc. verwendet. Wenn Sie jetzt Dollar besitzen, sind Sie im Vorteil, da er seit der Wirtschaftskrise hoch gefragt ist.
Über Jahrzehnte hinweg galt die Umrechnung zum US-Dollar 1:1500.
Beispiel: 30.000 LL sind 20 US-Dollar.
Jetzt ändert er sich fast täglich.
Man konnte sie früher an den meisten Bankautomaten mit
Kreditkarte oder Bankkarte abheben. Schon kurze Zeit nach der
Wirtschaftskrise im Libanon Herbst 2019 bekommen selbst die Libanesen
bis heute keine US-Dollar von ihrem Konto. Die Mittelschicht und
höhere Schicht haben oft ein Konto in libanesischer Währung
und eins in US-amerikanischer Währung. Auch können Sie kein
Libanesisches Pfund (LL) in US-Dollar mehr wechseln.
Nur wer ein Cash Money Konto hat, auf dem er seinen Lohn vom
Ausland bezieht, erhält Geld in der ausländischen
Währung.
Fragen Sie am besten direkt im Libanon, wo Sie am besten Ihre ausländische Währung wechseln können und wo sie mit welcher Währung (US-Dollar oder Libanesisches Pfund) bezahlen.
TopIn kleineren Geschäften, welche auch Kaugummis verkaufen, wird dieser oft als Wechselgeld bei Kleinbeträgen ausgegeben.
Im Libanon gibt es einen gesetzliche Mindestlohn: Er betrug bis 2019
ca. 500.000 LL plus 200.000 LL Transportkosten, also zusammen 700.000 LL
(ca. 350 Euro) bei einem acht Stundentag von Montag bis Freitag und
fünf Stunden am Samstag (8 - 13 Uhr). Die meistens beim Staat
Angestellten (arab. mouwazaf) verdienten ca. 800.000 - 1.5000.000 LL.
Privatfirmen zahlten im Allgemeinen mehr.
Der gute Durchschnittsgehalt lag bei etwa 700 – 800 USD (ca. 490
– 560 Euro). Durch die anhaltende hohe Inflation sieht es leider
anders aus.
Seit der libanesischen Wirtschaftskrise erhalten viele nur noch die Hälfte oder einen Teil ihres Lohnes. Andere haben ihre Arbeit ganz verloren und das bei horrend gestiegenen Preisen, selbst bei Lebensmittel und Alltagsgegenständen.
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Das Auswärtige Amt stellt folgende Zahlen zur Verfügung (Stand Mai 2014) - leider stehen dort momentan keine neuen Daten zu Verfügung, dafür eine andere Seite: www.laenderdaten.info.
1. Bruttoinlandsprodukt | 2013 | 2012 | 2010 | 2009 | 2008 |
---|---|---|---|---|---|
BIP in Milliarden US-Dollar | 43,5 | 41,3 | 52,6 | 32,7 (Schätzung) | 29,4 |
BIP pro Kopf der Bevölkerung in Milliarden US-Dollar | 10,708 | 10,311 | keine verlässlichen Bevölkerungszahlen | 8.467,0 (Schätzung) | 7.706 |
Wachstum BIP real in Prozent | 1,5 | 0,6 | 7-8% | 7,0% (Schätzung) | 8,50% |
Inflationsrate in Prozent | 6,3% (Schätzung) | 6,5% | 6,20% | 4,20% | 10,80% |
2. Staatshaushalt | 2013 | 2011 | 2010 | 2009 | 2008 |
Einnahmen in Milliarden US-Dollar | 10 (Schätzung) | 9,4 | 8,41 | 7,98 | 7,04 |
Ausgaben in Milliarden US-Dollar | 14 (Schätzung) | 13,3 | 11,33 | 8,64 | 9,96 |
Saldo in Prozent des BIP | -7,9% | -6,1% | 5,55% | 10,43% | |
Staatsverschuldung gesamt in Milliarden US-Dollar | 65 | 57,7 | 52,6 | 51,1 | 47 |
Schuldendienst in Prozent des BIP | 135,7% (Schätzung) | 139,5 | 134% | 148% | 160% |
Internationale Verschuldung in Mrd. USD | 34,1 (Quelle: EIU) | 29,02 | 20,90 (Nov. 2010) | 21,26 | 21,14 |
3. Außenwirtschaft (in Mrd. USD) | 2013 | 2012 | 2010 | 2009 | 2008 |
Import | n.a | 19,4 | 17,96 | 16,24 | 16,13 |
Export | n.a | 4,1 | 4,25 | 3,48 | 3,47 |
Saldo | n.a. | -15,3 | -13,71 | -12,76 | -12,65 |
Kapitalverkehr (Nettokapitalimport) | n.a. | 5 | ca. 18 | 16,4 | |
Saldo | n.a. | n.a. | ca. 6 | 3,5 | |
4. Währung (Jahresende) | 2013 | 2012 | 2010 | 2009 | 2008 |
Libanesisches Pfund (LBP) | 1€ = 2.080 LBP (aktuell) | 1€ = 2.000,00 LBP | 1€ = 2.100,00 LBP | 1€ = 2.222,25 LBP | 1€ = 1.864,00 LBP |
1 USD = 1.505,5158 LBP | 1 USD = 1.507,50 LBP | 1 USD = 1.507,50 LBP | 1 USD = 1.507,50 LBP | ||
5. Bilaterale Handelsbeziehungen | 2013 | 2012 | 2010 | 2009 | 2008 |
Außenhandel mit Deutschland (in Milliarden US-Dollar) | |||||
Export nach Deutschland | n.a. | 34 Mio | 0,05 | 0,03 | 0,04 |
Import aus Deutschland | n.a. | 1,2 Mio | 1,26 | 1,24 | 1,03 |
Stellenwert des Handels für Libanon | |||||
Export nach Deutschland | n.a. | 19. Platz | 17. Platz | 22. Platz | 25. Platz |
Import aus Deutschland | n.a. | 5. Platz | 4. Platz | 4. Platz | 6. Platz |
Stellenwert des Handels für Deutschland | |||||
Import aus dem Libanon | n.a. | 131. Platz | 131. Platz | 132. Platz | 124. Platz |
Export in den Libanon | n.a. | 72. Platz | 70. Platz | 74. Platz | 78. Platz |
6. Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit | 2013 | 2012 | 2010 | 2009 | 2008 |
Finanzielle Zusammenarbeit | n.a. | 7,0 Mio € | 6,0 Mio € | ||
Technische Zusammenarbeit | n.a. | 5,0 Mio € | 5,2 Mio € |
Quelle:
Auswärtiges Amt: Wirtschaftsdatenblatt
(letzter Aufruf: 3.8.2014. Beim Aufruf: 18.10.2013: letzter Stand des Wirtschaftsdatenblatts
auf der Seite: Juni 2011; Auch im März 2023 gibt es dort leider
immer noch kein „Wirtschaftsblatt".) Top