Berge im Libanon

 

INHALT:

Libanongebirge - Sannine und Jabal al Makmal Libanongebirge: Der Berg im Vordergrund sehen Sie Jabal el-Knaisse (höchster Gipfel: 2091 m) und im Hintergrund die schneebedeckte Kette des Hermels (arab. Jabal al-Sheikh)

Entgegen der Annahme vieler Libanonunkundiger ist der Libanon keine Wüste. Mehr noch: als einziges arabisches Land besitzt es keinerlei Wüstenanteile! Dafür hat er wunderschöne Berge, die je nach Region ganz verschiedene Landschaftsformen und Vegetation aufweisen, und das in einem Land, das halb so groß wie Hessen ist. Die Bewaldung zum Meer hin besteht oft aus Pinienwäldern, die leider durch den Bauboom immer weiter zurückgedrängt werden.

Im Libanon gibt es zwei große Gebirgszüge, die durch tektonische Verschiebungen entstanden. Sie verlaufen parallel zur Küste von Nord nach Süd und sind durch die Bekaa-Ebene getrennt. Das an der Küste gelegene Libanongebirge sowie der Anti-Libanon im Landesinneren mit dem Berg Hermon. Südlich des Litani Flusses ab Nabatiyye erstreckt sich eine Hügellandschaft. Das Gestein besteht hauptsächlich aus Kalkstein.

Das Foto hier zeigt auf einen Blick die im Text erwähnten höchsten Berge des Libanon: in der Bildmitte rechts sieht man das Massiv des Sannine (höchster Gipfel: 2628 m) und im Hintergrund die schneebedeckte Kette des Jabal al-Makmal, mit den höchsten Bergen des Libanon (höchster Gipfel: 3083 m).

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Das Libanongebirge

Hier die Gebirgsketten des Libanongebirges von Nord nach Süd:

Das Gebirge im Nordlibanon Jabal al-Makmal besteht aus drei Bergen: Qurnet el-Sawda (arab: القرنة السوداء, dt.: Schwarzes Horn), der höchste des Libanon (3088 m) und Dahr el-Qadeeb (um 2900 m). Auf dessen Höhe, so auf der Hälfte, zweigt westlich Fam el-Mizab (um 2800 m) ab. Es erstreckt sich ungefähr auf der Höhe der Küstenstädte von Tripoli bis Byblos.
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Im Hermel Distrikt liegt Jbab el-Homr, der von Qurnet el-Sawda durch ein Tal getrennt ist.

Der schöne Berg, den man bei klarem Wetter von Beirut, z.B. von der nördlichen Corniche nahe des Hard Rock Cafés, sehen kann, ist Jabal Sannine bzw. kurz Sannine (2628 m) (arab. Jabal Sannin جبل صنين‎). Den Anblick seiner schneebedeckten Gipfel kann man bis in den Frühling hinein bewundern. Vor allem in der Abendsonne bekommt sein Antlitz noch einmal einen ganz besonderen Charakter. Er erstreckt sich ungefähr auf der Höhe nördlich von Jounieh bis Beirut. Daran schließt sich der Berg Jabal el-Knaisse.

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Der Anti-Libanon

Der Anti-Libanon hat den arabische Namen Gebirgskette östlicher Libanonberg, arab. Salsale Jabal Lubnan el-Sharqiyye سلسلة جبال لبنان. Der europäische Name Anti-Libanon ist aus dem Griechischen anti-libanus hergeleitet: anti bedeutet soviel wie gegen womit gemeint ist, dass diese Gebirgskette (parallel) gegenüber des Libanongebirges liegt.
Der Anti-Libanon ist ca. 150 km lang. Sein höchster Gipfel ist Talaat Musa (je nach Quelle: 2502 m bzw. 2629 m), der in Syrien liegt, aber ganz in der Nähe der libanesischen Grenze auf der nordwestlicher Höhe von Baalbek. Blickt man von der Bekaa-Ebene auf den Anti-Libanon ist er fast völlig entwaldet. Er besteht hautsächlich aus Kalkstein und ist verkarstet.
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Ein großer Teil des Anti-Libanon im Norden wird Jabal Qalamoun (جبال القلمون) genannt, der auch weit ins syrische Gebiet ragt.

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Schigebiete im Libanon

Die Libanesen haben die schneebedeckten Berge auch als Schigebiete entdeckt und erschlossen, vor allem Faraya, Zaarour sowie das Schigebiet bei den Zedern. 1913 zeigte der junger libanesischer Ingenieur Ramez Ghazzoui – nach seinem Studium in der Schweiz – seinen Freunden in den Bergen bei Aley das Schifahren. 1934 entstand dann der erste libanesische Schiklub Le Club Libanais. Es gibt Alpin, Snowboard, Skidoo, Motorschischlitten und Langlauf – die Libanesen sind immer darauf bedacht technisch und modisch auf dem neusten Stand zu sein. Das gehört zum Prestige. Unvergessliche Après-Ski Partys dürfen natürlich nicht fehlen.
Infos zu den Olympischen Winterspielen, bei denen Libanesen dabei waren, finden Sie hier.

Die Schisaison dauert max. von November bis April.

Im Frühling kann man z.B. bis Mittag in den Bergen Schi fahren und am Nachmittag an den Strand fahren, um dann im kühlen Mittelmeerwasser oder an einen der vielen Strandanlagen zu baden. Schon 1965 machte NUR (Neckermann und Reisen) z.B. mit Anzeigen im Merian Heft Libanon XVIII-12 Werbung: "Für Anspruchsvolle: Skilaufen und baden mit N-U-R im Libanon!"
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Im Libanongebirge liegen alle sechs Schigebiete des Libanon:
(von Nord nach Süd)


Quelle u.a.
Skileb.com

BILDNACHWEIS:
Alle Bilder: S. M. El-Helou u. W. Rammacher

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